Feiern in Born am Darß Ganz großer Karneval: Der Borner Maskenball

Der Borner Maskenball ist ein wahres Erlebnis. Seit vielen Jahren wird er zweimal am Jahr in Born am Darß gefeiert – so beliebt ist er. Auch dieses Jahr wird die Tradition fortgesetzt, wunderschöne und einzigartige Masken herzustellen und sie einem neugierigen Publikum vorzuführen.

Jedes Jahr lassen sich Karnevalsbegeisterte im ganzen Land von den farbenprächtigsten und originellsten Kostümen, stimmungsvoller Musik und Karnevalssitzungen mit humorvollen, aber oft auch politischen Aussagen inspirieren. Welche Bedeutung der Karnevel hat, was es genau mit dem Borner Maskenball auf sich hat und was diesen Ball so besonders macht, das erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Was ist der Borner Maskenball?

Im Januar wird im gesamten Boddendorf Born und den umliegenden Ortschaften genäht, was das Zeug hält. Denn beim Maskenball können diejenigen, die die aufwändigsten und exquisitesten Kostüme tragen, Ruhm und Ehre genießen.

Kathrin Osburg, unsere Frühstücksleiterin im The Grand Ahrenshoop, sagt zum Borner Maskenball: “Der Maskenball ist ein tolles, traditionsreiches Event, an dem nicht nur die Anwohner aus Born, sondern auch aus den benachbarten Orten zusammenkommen. Es ist immer ein Höhepunkt, auf den man sich teilweise schon lange vorher vorbereitet. Die Traditionen werden hier sehr ernst genommen und so überlegt man den gesamten Abend, wer sich hinter welchen Masken versteckt. Jeder der möchte, kann sich auch als Maske verkleiden oder einfach zu zum Tanzen kommen.”

Auf einem Maskenball gibt es viele verschiedene Gesichter zu sehen - mit oder ohne Maske. © Shutterstock, Kzenon
Auf einem Maskenball gibt es viele verschiedene Gesichter zu sehen – mit oder ohne Maske. © Shutterstock, Kzenon

Der Borner Maskenball: Eine Explosion der Kreativität

Die Arbeit beginnt, wenn ein Thema festgelegt wurde, was in der Regel am Ende des Jahres geschieht. Im Januar sind die Nähmaschinen und Klebepistolen fast jeden Abend in Betrieb. Dafür haben sich ganze Gemeinschaften gebildet, die gemeinsam die Kostüme nähen.

Kerstin Schultz schätzt vor allem den kameradschaftlichen Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Die Wieckerin ist erst seit kurzem Mitglied der Gruppe. Sie ist eine der beiden Neuankömmlinge in der Nachbarschaft. Zur Gruppe gehört auch Henri Weimann, der mit seinem Engagement dazu beiträgt, dass die Gemeinschaft ihren langjährigen Brauch aufrechterhalten kann.

In den Jahren vor der corona-bedingten Unterbrechung der langjährigen Tradition im Boddendorf wurde schonmal ein Zeesboot auf das Parkett des Maskenballs getragen, man ist mit Born-Air abgehoben oder die Gruppe legte mit einem Nachbau des Fahrgastschiffes „Heidi“, das in den Jahren zuvor im Borner Hafen lag, an. Sehr zur Freude des Publikums, das die Kostüme dieser Gruppe konsequent in auf die ersten Plätze wählte.

Auch die Schneider- und Bastelgruppe nimmt seit einiger Zeit an den Maskenbällen teil. Uta Wolf aus Born erinnert sich noch gut daran, wie sie früher in der Schule lange aufbleiben durfte, während in den Nebenräumen die Kostüme genäht wurden. Seit 1984 nimmt sie als Darstellerin an den Maskenbällen teil. Mit einem Lächeln behauptet sie: „Wir haben immer gewonnen.“ Sie behauptet, dass die Herstellung aufwändiger Kostüme früher viel mehr Arbeit erforderte, da es insgesamt weniger Materialien gab.

Das Basteln von Masken und Kostümen ist für viele ein spannender Aspekt des Maskenballs. © Shutterstock, Master1305
Das Basteln von Masken und Kostümen ist für viele ein spannender Aspekt des Maskenballs. © Shutterstock, Master1305

Was könnt ihr beim Maskenball in Born am Darß erleben?

Die Borner Maskenbälle versprechen hochwertige Unterhaltung. Alle amüsieren sich, auch die maskierten Akteure und die Zuschauer im Saal. Es wird viel getanzt. Vorrang haben jedoch die Personen, deren Kostüme und Masken besonders aufwendig gefertigt sind und jetzt ihre Gesichtszüge dahinter verstecken.

Doch zunächst kommen die kostümierten Damen und Herren in Paaren oder Gruppen, einer nach dem anderen, in den Saal. Die aufwendigen Kostüme ernten dabei viel Bewunderung. Die Tanzfläche wird dann für eine gewisse Zeit den Masken überlassen, es sei denn, eine Maske fordert einen Umstehenden zum Tanz auf. So kommt man dem Geheimnis, das sich hinter dem Kostüm verbirgt, vielleicht näher. Und ein Wort aus den Masken herauszubekommen, ist sehr schwierig. Aber für das Publikum gilt: eine Verkleidung ist super, aber kein Muss.

Zu später Stunde steht das große Finale an – die Prämierung der schönsten oder kreativsten Kostüme. Die Plätze werden von einer Jury aus 5-6 Zuschauern vergeben, die zuvor ausgewählt wurden. Doch auch bei der Preisvergabe bleiben die Kostümierten geheimnisvoll. Nur die Nummern werden zur Ehrung auf die Bühne gerufen, die jede verkleidete Person beim Einlass erhält. Bis zur Demaskierung wird die Spannung gehalten. Aber jeder, der zum thematischen Reichtum dieses Abends beigetragen hat, hat es verdient, gewürdigt zu werden.

Der Borner Maskenball ist ein wirklich unterhaltsamer Ort, um den Abend zu verbringen. Nicht zuletzt, weil der Bürgermeister von Born humorvoll und enthusiastisch durch die Veranstaltung führt.

Die besten Kostüme erwartet nicht nur eine Menge Aufmerksamkeit - am Ende werden die aufwendigsten nochmal extra geehrt. © Shutterstock, hijodeponggol
Die besten Kostüme erwartet nicht nur eine Menge Aufmerksamkeit – am Ende werden die aufwendigsten nochmal extra geehrt. © Shutterstock, hijodeponggol

Woher kommt die Tradition des Borner Maskenballs?

Das Boddendorf verbindet eine lange Geschichte mit dem Maskenball. Ein Vorläufer des modernen Maskenballs wurde vor mehr als 100 Jahren in Born gefeiert, vielleicht aber auch schon vor 150 Jahren. Über die Entstehung des Balls gibt es verschiedene Berichte. Yves Scharmberg, Leiter des Kurbetriebs von Born, meint: „Die Maskenfeste sind eine Erinnerung an die Seefahrer.“ Seefahrer aus Born verbreiteten dieses Konzept über in ihrer Heimat, da sie sich an den rauschenden Festen in fernen Ländern wie Brasilien, aber auch in Venedig nicht sattsehen konnten.

Das Maskenfest und die Planung dafür waren in erster Linie eine willkommene Abwechslung auf dem Darß in der trüben Jahreszeit. Diese Unterhaltung brachte auch das Fastnachtstonnenabschlagen ins Leben. So werden die Maskenbälle, obwohl sie einen ganz anderen Hintergrund haben, häufig in die Liste der Karnevalsveranstaltungen aufgenommen, obwohl ihr eigentlicher Hintergrund ein anderer ist.

Woher kommt der Karneval überhaupt?

Der Karneval hat eine lange Geschichte, die bis zu den prähistorischen germanischen Stämmen zurückverfolgt werden kann. Um die guten Geister zu wecken und den Frühling einzuläuten, feierten sie, indem sie sich mit Masken und Tierfellen verkleideten. Diese Bräuche wurden im Mittelalter in das Christentum übernommen. Es ging darum, die Zeit vor der sechswöchigen Fastenzeit optimal zu nutzen. Das Wort „Carnevale“, das übersetzt „Fleisch, leb wohl!“ bedeutet, ist übrigens der Ursprung des Namens „Karneval“.

Erst im 19. Jahrhundert, während der Eroberung des Rheinlands durch Napoleon, wurde der Karneval in dieser Region politisch und gesellschaftskritisch aufgeladen. Politische Versammlungen waren verboten, und so traf man sich im Geheimen, um die Ansichten Napoleons auf kritische, aber belustigende Weise zu diskutieren. Aus dieser Zeit stammt übrigens auch die Zahl 11 der Narren. Da die Übertretung der 10 Gebote damals als töricht galt, diente sie dem Ziel, die kirchliche Hierarchie zu verspotten.

Der Karneval hat eine lange Tradition. Seit vielen Jahren verkleiden sich Menschen mit Begeisterung an diesen Tagen. © Shutterstock, KarepaStock
Der Karneval hat eine lange Tradition. Seit vielen Jahren verkleiden sich Menschen mit Begeisterung an diesen Tagen. © Shutterstock, KarepaStock

Der Karneval in Venedig – der wahrscheinlich älteste Karneval der Welt

Seit dem 12. Jahrhundert wird in Venedig Karneval gefeiert! Allerdings gab es ihn nicht immer so, wie er heute ist. Schon damals gab es Maskenbälle, Verkleidungskünstler und kreative Aktionen. Viele andere Traditionen wurden in Venedig anfangs praktiziert. So wurden wilde und ungewöhnliche Tiere zur Schau gestellt, Ochsen und Schweine geschlachtet, und die Zuschauer wurden Zeugen von Tierkämpfen. Es gab auch Lotterien, Astrologen, die die Zukunft voraussagten, Drogenhändler und so weiter. Es war also richtig viel los.

Während brutalere Praktiken mit der Zeit aufgegeben wurden, haben sich andere Traditionen weiterentwickelt. Das Engelsfliegen zum Beispiel wird seit 1548 praktiziert.

1797 wurde das gesamte Fest abrupt verboten. Napoleon Bonaparte zwang die Markusrepublik, ihre Unabhängigkeit aufzugeben und die schlechte Wirtschaftslage führte ebenfalls zum Niedergang der Traditionen. Erst in den 1970er Jahren begannen die Venezianer, dem Kostümfest neues Leben einzuhauchen. Durch die rasche Verbreitung dieser Informationen hat sich der Karneval von Venedig inzwischen zu einem Kult entwickelt.

Wie sieht der Karneval in Venedig heute aus?

Wir alle kennen und lieben den Karneval; für den Spaß, die Lockerheit und das Zusammenkommen. Für das wilde Feiern und das Anziehen einer neuen Persona. Allerdings verkleiden sich die Venezianer oft in prunkvollen Kostümen mit aufwendigen Masken und großen Federkränzen, anders als bei uns, wo Einhorn-Overalls und Superheldenkostüme häufig zum Einsatz kommen.

Zahlreiche Touristen werden von der schönen Atmosphäre Venedigs und seinen einzigartigen Kostümen angezogen. Im Februar gibt es allerdings nicht viel Sonnenschein. Aber das ist nicht immer ein Nachteil! Die Straßen sind kühl genug, um darin zu feiern, ohne dass es zu heiß wird.

Richtig schön feiern in Ahrenshoop

Habt ihr jetzt richtig Lust, zu feiern und es euch gutgehen zu lassen? Bei uns in Ahrenshoop gibt es immer viel zu erleben und zu feiern. Auch Born am Darß ist von uns nur einen Katzensprung entfernt. Worauf also noch warten? Werft jetzt einen Blick in unsere Hotels und bucht euch einen fantastischen Urlaub an der Ostsee mit viel Erlebnispotenzial.

Beitragsbild: © Shutterstock, Mike Flippo

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