Viel Arbeit für viel Genuss Die Welt der Weine: Ein Interview mit Winzerin Anette Closheim

Ihr wolltet schon immer mal wissen, wie Wein entsteht? Dann geht es euch wie uns, weshalb wir uns die Winzerin Anette Closheim für ein Interview geschnappt und alle wichtigen Fragen geklärt haben. Was einen guten Wein ausmacht und wie viel Arbeit Winzer eigentlich leisten, erfahrt ihr hier! Und für eine Kostprobe haben wir genau den richtigen Wein für euch im Angebot.

Mit einem Glas Weißwein den Spätsommertag ausklingen lassen, um sich für einen Moment in dem fruchtig-herben Geschmack zu verlieren? Ja, bitte! Damit ihr aber überhaupt in den Genuss dieser kleinen Auszeit kommen könnt, muss Wein erst aufwändig hergestellt werden. Um euch diese Arbeit und die Menschen dahinter näherzubringen, haben wir uns mit der Winzerin Anette Closheim in einem Interview ausgetauscht. Wenn ihr also wissen wollt, welchen Weg der Wein vom Anbau der Reben bis zum Anbruch der Flasche geht, seid ihr hier genau richtig. Und falls ihr selbst Interesse am Beruf des Winzers habt, hat Anette ein paar Tipps für euch parat.

Was hat dich dazu bewegt, Winzerin zu werden?

„Die Faszination für das Produkt Wein mit all seinen Facetten und Möglichkeiten hat mich dazu bewegt,“ erklärt Winzerin Anette Closheim. Diese Motivation reicht dabei von der Arbeit im Weinberg, über den Ausbau im Keller bis hin zur Vermarktung des fertigen Produkts. Wein hat in Anettes Familie übrigens eine ganz besondere Tradition. Das Nahe-Weingut ihrer Familie besteht bereits seit 150 Jahren und wird von Anette gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Eltern in 4. Generation fortgeführt.

Schon seit 15 Jahren ist Anette jetzt als Winzerin tätig und hat sich mit ihrem Label „Anette Closheim“ ein eigenes Standbein aufgebaut. „In diesem Jahr feiere ich Jubiläum“, erzählt sie stolz. Die Erfahrung und das Wissen, das sie über die Jahre gesammelt hat, spiegeln sich auch in der Qualität ihrer Weine wider.

Winzerin Anette Closheim schenkt den Gästen ihren Wein ein. Alle lachen. ©Anette Closheim
Mit einem Lächeln schenkt Anette Closheim ihren Wein ein. Ein Zeichen, dass Winzer der perfekte Beruf für sie ist. ©Anette Closheim

Wusstest du schon immer, dass dieser Beruf der richtige für dich ist?

„Über Umwege in die Welt der Spirituosen und der damit verbundenen Abstand zum Weingut habe ich das Ganze dann für mich entdeckt und gewusst: Das ist mein Platz, da gehöre ich hin!“ Anettes Zeit in der Spirituosenbranche erwies sich als wertvolle Erfahrung, die ihr neue Perspektiven eröffnete und ihre Leidenschaft für den Weinbau letztlich festigte.

Was macht dir besonders Freude an deinem Beruf?

„Die Chance, jedes Jahr es noch besser zu machen, aber auch das Zusammenspiel mit der Natur – das ist die Basis für all unser Tun,“ beschreibt sie. Es sind die kontinuierliche Herausforderung und das Streben nach Perfektion, die sie antreiben. Denn als Winzerin schaut Anette dem Wein nicht einfach beim Gären zu, sondern steht mit einem Bein auf den Feldern, dem anderen in der Vermarktung.

Was sind die Aufgaben einer Winzerin?

„Es gibt vom Weinberg bis zum Verkauf der abgefüllten Weine wahnsinnig viele Dinge zu tun und zu beachten,“ sagt Anette. Dabei spielt auch die Zusammenarbeit mit der Natur eine zentrale Rolle, denn sie gibt mit Boden und Wetter den Takt vor. Vom Pflegen der Rebstöcke im Weinberg bis zur Überwachung des Gärungsprozesses im Keller, als Winzer muss man sich um allerlei Dinge kümmern.

Ein typischer Tag als Winzerin ist dabei alles andere als monoton. „Der Alltag ist sehr vielfältig und bringt viele Aufgaben mit sich, sodass diese auch zwischen mitarbeitenden Familienmitgliedern und Angestellten aufgeteilt werden,“ erklärt Anette. Sie selbst ist mittlerweile aber hauptsächlich im Verkauf und in der Kundenbetreuung tätig und lädt Interessierte herzlich ein, die Weine in ihrer mehrfach ausgezeichneten Vinothek „Tradition Trifft Moderne“ zu verkosten. Zur Abrundung können Gäste bei einem Spaziergang die wunderschöne Landschaft rund um das Weingut genießen.

Wie wird man Winzer?

Winzerin zu werden, erfordert Leidenschaft und Hingabe, aber nicht zwingend einen familiären Hintergrund im Weinbau. „Winzer kann grundsätzlich jeder werden“, betont Anette. Heute machen Quereinsteiger etwa 50 % der neuen Winzer aus. Der Beruf umfasst eine dreijährige Ausbildung mit theoretischen und praktischen Einheiten, und bietet auch Möglichkeiten zur Weiterbildung, beispielsweise durch eine Technikerausbildung, ein Fachhochschulstudium und der Option auf eine anschließende Dissertation für den Doktorgrad.

Um in die Ausbildung zu starten, bewirbt man sich am besten direkt beim Weingut und lernt dann in Praxis und Theorie, wie die Weinproduktion funktioniert. Angefangen beim Pflanzen der Rebstöcke und die Pflege der so entstehenden Weinberge, bis hin zur Ernte, Herstellung und Abfüllung am Ende gibt es dabei viel zu entdecken. Für den Beruf des Winzers sind Fähigkeiten wie eine gute Beobachtungsgabe, Geschmackssinn und Sorgfalt besonders wichtig.

Allen Interessierten und Neueinsteigern gibt Anette den Tipp, es einfach zu versuchen. „Geht hinaus in die Welt und sammelt Erfahrungen – es gibt so viele wunderbare Möglichkeiten heutzutage!“ Besonders reizvoll ist es, die Ernten mitzuerleben. Beispielsweise im Januar auf der Südhalbkugel z. B. in Südafrika und dann im September wieder in Europa. Diese Internationalität und Austausch sind wunderbar.

Vinothek von Anette Closheim bei Nacht. ©Anette Closheim
Der Boden macht den Wein, den ihr dann in Anettes Vinothek finden könnt. ©Anette Closheim

Was ist das Besondere an den Weinbergen in der Region Langenlonsheim/Nahe?

In Reinland-Pfalz am linken Rhein-Nebenfluss Nahe liegt das Anbaugebiet, in dem auch Anette ihre Reben pflegt. „Das Besondere hier ist die Bodenvielfalt – es gibt über 180 nachweislich vorhandene Bodenarten in unserem Gebiet,“ erklärt Anette. Diese Vielfalt an Böden, auch als Terroir bekannt, sorgt dafür, dass die Weine immer wieder anders schmecken und dadurch sehr eigenständig sind.

Aber welchen Einfluss hat der Boden auf den Wein genau? Nun, zum einen ist er für die Wasserversorgung da, da die Pflanze sich durch die Erde hydriert. Zum anderen kann der Boden Aroma, Säuregehalt und Struktur der Weintrauben beeinflussen und so den Geschmack verändern. „Hinzu kommen die vielen verschiedenen Rebsorten, die auf verschiedenen Böden wieder ganz unterschiedlich schmecken können, z.B. der rassige, elegante Riesling von der Mosel oder der vollmundig-opulente Riesling aus der Pfalz“, sagt Anette dazu.

Um auch allen Gästen die Herkunft ihrer Weine sichtbar machen zu können, hat Anette in ihrer Vinothek Gesteinsproben ihrer Weinberge angebracht. Diese machen die Gründe der Geschmacksunterschiede der Weinsorten besonders anschaulich.

Was ist der Unterschied zwischen einem normalen Wein und einem Premium-Wein?

„Bei den Premium-Weinen wird noch mehr Sorgfalt in die Weinbergsarbeit gelegt als üblich,“ sagt Anette. Für den Premium-Wein werden Erträge bewusst reduziert bzw. Trauben auch selektioniert geerntet, um die verbleibenden Trauben noch kraftvoller und intensiver werden zu lassen, was sich dann auch später im Weingeschmack widerspiegelt.

Für den Premium-Wein konzentrieren Winzer sich deshalb auch auf den gesonderten Anbau in einem begrenzten Gebiet – der sogenannten Einzellage – um möglichst das dort vorherrschende Terroir in den Weinen schmeckbar zu machen. Bei der Nennung der Einzellage auf dem Etikett und/oder in der Weinkarte könnt ihr dann erkennen, dass es sich um einen Premium-Wein handelt.

Da hier auf Klasse statt Masse gesetzt und die Extraportion Pflege mit einberechnet wird, hebt sich der Premium-Wein geschmacklich und preislich natürlich besonders ab. Für einen genussvollen Tropfen macht ihr hiermit also nichts falsch. Bei den Gutsweinen können die Trauben dagegen aus vielen verschiedenen Lagen kommen.

Auf welchen Wein bist du besonders stolz und warum?

„Stolz bin ich auf jeden Wein, denn es sind ja meine ‚Kinder‘,“ sagt Anette Closheim mit einem Lächeln. Dennoch gibt es Favoriten, auf die sie besonders stolz ist, darunter ihre Rosé- und Rotweine sowie die Sauvignon Blancs. Diese Weine spiegeln ihre Expertise und ihre Liebe zum Detail besonders gut wider.

Doch welche Weinsorten gibt es überhaupt? Geht man nur nach den Überkategorien, stehen Rotwein, Roséwein und Weißwein ganz oben auf der Liste. Daneben gibt es aber auch noch Perlwein, Schaumwein und Likörwein, die sich in die Vielfalt der Weine einreihen. Je nach Anbaugebiet und Bodenbeschaffenheit gliedern sich diese Weinarten nochmal in spezifische Rebsorten, die dann am Ende edle Tropfen wie Riesling oder Pinot Noir hervorbringen – und eben den Sauvignon Blanc aus dem Hause Closheim.

Drei Weinflaschen mit Gläsern auf einem gedeckten Tisch im Restaurant WEITBLICK.
Bei uns in Ahrenshoop könnt ihr selbst in den Genuss von Anettes Wein kommen.

Was ist das Besondere an der Zusammenarbeit mit THE GRAND Ahrenshoop?

„Ich schätze vor allem den persönlichen und direkten Kontakt mit dem Sommelier Michael Flechsig sowie dem F&B Manager Oliver Knötel,“ erzählt Anette über die Kooperation mit unserem Hotel. Über eben diese Verbindung ist auch der Cuvée Blanc Weißwein entstanden, der besonders beliebt bei unseren Gästen ist und in unserem Shop auf euch wartet. „Ich freue mich sehr, dass die Gäste diesen Wein so gut angenommen haben!“ Auch für uns ist die Zusammenarbeit mit Anette Closheim eine Freude und wir sind sehr gespannt, welche neuen Weinkreationen die Winzerin noch auf den Markt bringen wird.

Wenn ihr selbst in den Genuss der köstlichen Weinkreation kommen wollt, schaut doch mal bei uns im THE GRAND Ahrenshoop vorbei! Den Cuvée Blanc findet ihr in unseren hauseigenen Restaurants, wie der SEASIDE Lounge und dem WEITBLICK, aber auch im STRANDHAUS in der ZIMTZIEGE. Um euren Urlaub perfekt zu machen, warten im THE GRAND Spa Erholung und Wellness auf euch. Wenn ihr mehr frischen Wind in euer Leben bringen wollt, ist die Ostsee mit ihrer gesunden Luft der perfekte Ort dafür!

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