Die Welt von Ayurveda besser verstehen Ein Interview mit unserem Ayurveda-Therapeuten Rui

Habt ihr euch auch schon gefragt, was es mit der ayurvedischen Medizin auf sich hat? Wie kommt man eigentlich dazu, eine Ausbildung zum Ayurveda-Therapeuten zu machen? Diese und weitere Fragen haben wir unserem Ayurveda-Therapeuten Rui gestellt. Seine Antworten erfahrt ihr hier.

Rui ist seit 2019 im THE GRAND Ahrenshoop tätig und wurde sein ganzes Leben lang von Ayurveda begleitet. Seine aus Indien stammende Mutter und seine Großeltern lebten ihm schon im Kindesalter unbewusst die Richtlinien der ayurvedischen Medizin vor.

Er studierte schließlich Sozialpädagogik und arbeitete in seiner Heimat Portugal in diesem Beruf. Ein persönlicher Schicksalsschlag, die Krebserkrankung seiner Schwester, brachte ihn dazu, das Leben und die Gesundheit vieler junger Menschen zu überdenken. Er verbannte alle ungesunden und schlechten Lebensmittel aus seinem Leben und fing an, sich intensiv mit der Lehre von Ayurveda auseinanderzusetzen.

Nach einer Weiterbildung war für Rui klar, dies ist das, was er machen und wie er leben möchte. Er begann seine Ausbildung zum Ayurveda-Therapeuten und wird nun schon 15 Jahre von dieser Philosophie begleitet. Heute lebt er zu 90 % ayurvedisch. Als erstes wollten wir folgendes von ihm wissen.

Was genau bewirkt Ayurveda?

„Ayurveda steht für die Balance zwischen Körper, Seele und Geist. Ayurveda funktioniert nicht wie moderne Medizin, es ist eine Lebensphilosophie, die präventiv agiert”, erzählt uns Rui. Während bei der herkömmlichen Medizin immer nur das Problem, die Krankheit oder das Symptom behandelt werden, zielt Ayurveda darauf ab, ein ganzheitlich gesundes Leben zu führen und Krankheiten im besten Fall zu verhindern.

„Ich bin dafür, dass Ayurveda mit der konventionellen Medizin zusammenarbeitet“, verrät Rui.

Na, seid ihr schon einmal in den Genuss einer ayurvedischen Massage gekommen? © Shutterstock, Microgen
Eine ayurvedische Massage sorgt für eine Extraportion Wohlbefinden. © Shutterstock, Microgen

Welche Bedeutung hat Ayurveda für dich?

„Ich lebe zu 90 % ayurvedisch”, sagt Rui.„Keine 100 %, da es durch die Entfernung zu Indien nicht ganz möglich ist, vollständig ayurvedisch zu leben. Einige Lebensmittel und Produkte der ayurvedischen Medizin gibt es hier in Europa nicht.”

Auch das Meditieren hat für Rui einen hohen Stellenwert, wie er uns in dem Zusammenhang erzählt. „Ich meditiere jeden Tag zweimal, ich komme nicht zur Arbeit, ohne meine 15 Minuten Meditation gemacht zu haben. Ich bin auch Meditationslehrer.”

Doch kommen wir zurück zum Ayurveda. Die Seele und der Geist spielen hierbei eine wichtige Rolle. Nur wenn sowohl Körper, Seele als auch Geist ausgeglichen sind, kann der Mensch Balance finden. Zu diesem Ausgleich trägt auch die Ayurveda-Ernährung bei.

Wie sieht die ayurvedische Ernährung aus?

„Auch bei der Ernährung passe ich auf.” Ayurveda ist nicht unbedingt vegan. Die ayurvedische Ernährung ist sehr spezifisch und hat mit den verschiedenen Dosha-Typen zu tun. Dazu erfahrt ihr gleich mehr. „Ich höre sehr viel auf meinen Körper und auf meine Seele, um die tägliche Balance zu schaffen.” Alkohol zum Beispiel ist nicht erlaubt. Jedoch sagt Rui, dass es auch hier darum geht, das zu essen und zu trinken, worauf man Lust hat, aber auf ungesundes Essen wie zum Beispiel Fast Food zu verzichten. Ayurveda lehrt, auf seinen Körper zu hören und in Balance zu leben. Warmes Essen ist besonders schonend für den Körper und regt das Agni, das Verdauungsfeuer, an.

Ayurveda und Yoga stehen oft im Zusammenhang. Aber auch hier gibt es keine einheitliche Richtung. Jeder Mensch ist individuell. „Ich bin eher ein Typ für Kundalini-Yoga und Atemübungen. Power-Yoga passt zum Beispiel nicht zu meiner persönlichen Balance”, sagt Rui.

Der Stirnölguss oder die Kräuterstempel-Massage sind traditionelle ayurvedische Anwendungen, die von Rui im THE GRAND Ahrenshoop angeboten werden.

Welche Behandlungen bietest du im THE GRAND Ahrenshoop an?

Rui bietet im THE GRAND Ahrenshoop verschiedene ayurvedische Spa-Behandlungen an. Das Programm wird immer wieder angepasst. Die beliebtesten Behandlungen sind Shirodhara, Abhyanga oder die Kräuterstempel Massage. Shirodhara ist besonders gut für gestresste Menschen, Parkinson oder Alzheimer-Erkrankte und behandelt den neurologischen Teil des Menschen. Abhyanga ist die Königin der ayurvedischen Massagen. Sie wird in indische Kopfmassage, Fußmassage und Rückenmassage eingeteilt. Die ayurvedische Kräuterstempel Massage ist für sehr gestresste und verspannte Leute geeignet.

Welche Aufgaben hast du als Ayurveda-Therapeut genau?

Vor jeder Behandlung gibt es zunächst eine kurze Beratung. „Ich weiß nach einem fünfminütigen Gespräch, zu welchem Bio-Typen ein Mensch gehört”, sagt Rui. Denn die Bio-Typen spielen eine wichtige Rolle in der ayurvedischen Philosophie. Danach beginnt dann die Massage. Je nach Bio-Typ verwendet er unterschiedliche Öle und mal stärkeren, mal leichteren Druck während der Massage. Auch den Fokus legt er individuell fest.

Die Bio-Typen im Ayurveda

“Bei Ayurveda richtet sich alles nach den drei Bio-Typen, auch Doshas genannt, Vata, Pitta und Kapha. Je nach Dosha-Typ ändert sich auch die Art der Behandlung. Danach richtet sich auch die Art und Anwendung der Massage, erzählt uns Rui. Vata-Typen zum Beispiel sind häufig gestresst und können nicht ruhig bleiben. Bei der richtigen Massage finden sie Ruhe und Entspannung.

Vata-Typen sind die am häufigsten vertretenen Bio-Typen. Sie sind kreativ, neugierig, aber auch stressanfällig und ruhelos. Zu ihnen gehören die Elemente Luft und Wasser.

Pitta-Typen sind sehr dynamisch, mit hohem Energiepotenzial. Zu ihnen gehören die Elemente Feuer und Wasser.

Kapha-Typen sind ausgeglichen, treu und neigen zu Bequemlichkeit. Ihnen gehört das Element Erde.

Nach einer ayurvedischen Behandlung, sollte man sich Ruhe gönnen und einen warmen Tee trinken, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen.

Wer darf sich Ayurveda-Therapeut nennen und wie läuft eine therapeutische Ayurveda-Ausbildung ab?

„Ayurveda ist ein breit gefächertes Wissen. Ein Wochenendkurs reicht nicht aus, um alles darüber zu lernen.” Während solcher Kurse hat man höchstens die Möglichkeit, sich in den Massagetechniken ausbilden zu lassen. Die gesamte Philosophie von Ayurveda lernt man so aber nicht. „Meine Ausbildung hat in der Abendschule stattgefunden.” Knapp 1,5 Jahre hat die Ausbildung gedauert, in der Rui auch immer wieder Prüfungen abzulegen hatte.

Welche Vorteile hat eine Ayurveda-Massage gegenüber einer herkömmlichen?

Was passiert bei einer Ayurveda-Massage genau, fragt ihr euch? „Bei Ayurveda ist es wichtig, zu spüren, was der Patient braucht”, erzählt uns Rui. Im Vergleich zu herkömmlichen Massagen sind die ayurvedischen Behandlungen spezifischer und individueller gestaltet. Sie folgen keinem festgelegtem Ablauf, sondern werden immer nach der fachlichen Intuition des Therapeuten ausgeführt. „Nach der Behandlung soll man sich 15–20 Minuten Zeit nehmen, einen warmen Tee trinken und im Hier und Jetzt ankommen.”, sagt er. Auch die Öle werden individuell verwendet. Bei „normalen” Massagen wird bei der Wahl des Öls kein Unterschied gemacht.

Welche Behandlung würdest du am meisten empfehlen?

„Ich würde ein Wochenende mit jeweils einer Behandlung am Tag machen.” Viele Leute überstürzen es und wollen innerhalb weniger Zeit alles auf einmal und buchen deshalb viele Massagen für den ganzen Körper. Viel besser ist es, sagt Rui, sich Zeit zu lassen und progressiv anzufangen. Am ersten Tag wird nur der Kopf behandelt, am zweiten der Rücken und am dritten der gesamte Körper. Auch die Länge der Behandlungen sollte schrittweise aufgebaut und erhöht werden.

Ayurveda in Ahrenshoop erleben

Am besten ist es natürlich, wenn ihr Ayurveda hautnah erleben könnt. Rui behandelt und berät euch bei uns im THE GRAND Ahrenshoop. Erlebt ein wunderbares Spa-Wochenende mit stress-reduzierenden und entspannenden Behandlungen. Mit der rauschenden Ostsee vor der Tür und der gesunden Luft, die ihr hier atmet, lässt sich wunderbar abschalten.

Wir freuen uns auf euch!

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