So lecker ist Ayurveda Die Grundlagen der ayurvedischen Ernährung

Aromatische Dahls, belebende Kräuter, kunterbunte Gewürze und frisches Gemüse – bei der ayurvedischen Ernährung erwartet euch eine ganze Welt voll von Kostbarkeiten. Denn die Nahrung kann maßgeblich an eurem Gesundheitszustand beteiligt sein. Und mal ehrlich, was passt denn bitte besser zusammen als gutes Essen und Ahrenshoop?

Unsere Gesundheit basiert zu großen Teilen auf den Lebensmitteln, die wir in unserer Ernährung zu uns nehmen. Die richtige Nahrung hat also einen direkten Einfluss auf euer Wohlergehen. Das haben schon die vedischen Hochkulturen in ihren Lehren des Ayurvedas verankert. Was aber fällt unter die ayurvedische Ernährung und wie könnt ihr euch passend zu eurem Dosha-Typen ernähren?

Bleibt dran, denn heute nehmen wir euch mit in eine duftende Welt aus zauberhaften Currys, fruchtigen Lassis und schmackhaften Gewürzen. Denn eines lässt sich vorab schon mal sagen: Die ayurvedische Küche ist ganz und gar nicht langweilig!

Was ist Ayurveda?

Ayurveda ist eine aus Indien stammende Lehre. Ihre Grundzüge behandeln die ganzheitliche Gesundheit des Körpers und die Wissenschaft vom Leben. Ihr Ziel ist es, Krankheiten vorzubeugen und ein körperliches sowie mentales Gleichgewicht herzustellen. Wenn ihr tiefer in die Geschichte von Ayurveda eintauchen wollt, schaut doch mal bei diesem Beitrag vorbei. Außerdem könnt ihr hier erfahren, was unseren Ayurveda-Therapeuten Rui zu seinem Beruf bewegt hat.

Bei der ayurvedischen Ernährung spielt ein ausgewogener Geschmack eine große Rolle. © Shutterstock, Tatjana Baibakova
Bei der ayurvedischen Ernährung spielt ein ausgewogener Geschmack eine große Rolle. © Shutterstock, Tatjana Baibakova

Was ist eine Ayurveda-Ernährung?

Die ayurvedische Ernährung ist keine Diät, sondern Form des gesunden Lebens, immer abgestimmt  auf die individuellen Bedürfnisse. Besonders interessant ist auch, dass die ayurvedische Ernährung auf unterschiedliche Wirkungsweisen abzielt. Die Ernährung ist im Ayurveda nichts Statisches, sondern angepasst an die eigenen Lebensphasen, Beschwerden oder Gefühle. Deshalb sind der Phantasie und dem individuellen Geschmack beim ayurvedisch Kochen auch keine Grenzen gesetzt. Entscheidend für die richtige ayurvedische Ernährung ist die Bestimmung eures Dosha-Typen.

Agni – das Verdauungsfeuer

Im Gegensatz zu vielen anderen Ernährungstheorien, die auf dem Leitsatz “Du bist, was du isst” basieren, ist der Fokus im Ayurveda auf euch und euer individuelles Verdauungsfeuer, das sogenannte Agni, gelegt. Natürliche, unverarbeitete Lebensmittel spielen eine große Rolle. Trotzdem können die Nahrungsmittel noch so gut sein, wenn euer Agni diese nicht verarbeiten kann, sind sie nicht hilfreich für euch. Man könnte im Ayurveda also sagen, “Du bist, was du verdauen kannst”.

Je nach Konstitution ist euer Verdauungsfeuer unterschiedlich stark. Auch Tages- und Jahreszeiten haben eine Auswirkung auf euer Agni. Mittags ist die Verdauungskraft zum Beispiel am stärksten. Deshalb bildet das Mittagessen auch die Hauptmahlzeit. Hier solltet ihr den Großteil an Proteinen und Kohlenhydraten zu euch nehmen. Morgens und abends ist das Agni schwächer, deshalb sollten zu diesen Zeiten die Portionen kleiner ausfallen und leicht sein.

Grundsätze der ayurvedischen Ernährung

Zusätzlich zu dem passenden Essen je nach Dosha-Typ legt die ayurvedische Lehre auch einige Leitsätze fest, die es vor, während und bei der Ernährung zu beachten gilt.

  1. Esst nur, wenn ihr hungrig seid.
  2. Esst in der richtigen Menge.
  3. Zu den Mahlzeiten nicht zu viel trinken.
  4. Bevorzugt warme, gekochte Speisen essen.
  5. Esst nur gute, hochwertige Nahrungsmittel.
  6. Esst zu festen Zeiten.
  7. Esst in Ruhe und kaut euer Essen gut durch.
  8. Achtet auf einen ausgewogenen Geschmack.
  9. Achtet auf die richtige Kombination.
  10. Beachtet bei der Auswahl euren Dosha-Typ und euren Gesundheitszustand.
Um die Verdauung anzuregen, könnt ihr schon morgens ein Glas warmes Zitronen- oder Ingwerwasser trinken. © Shutterstock, peterzsuzsa
Um die Verdauung anzuregen, könnt ihr schon morgens ein Glas warmes Zitronen- oder Ingwerwasser trinken. © Shutterstock, peterzsuzsa

Welche Lebensmittel gehören auf den Ayurveda-Speiseplan?

Jetzt kommen wir endlich zum leckersten Part. Was dürft ihr bei einer ayurvedischen Ernährung essen? Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Je nach Konstitution werden euch unterschiedliche Lebensmittel empfohlen. Das kommt ganz darauf an, ob ihr euch Dosha-Typ gerecht ernähren oder aber eine bestimmte Krankheit ausgleichen wollt.

Allgemein lässt sich aber sagen, dass die ayurvedische Küche ganz und gar nicht langweilig ist. Der Hauptbestandteil ist frisches, saisonales Gemüse. Aber auch proteinreiche Ergänzungen wie Soja, Fisch oder Fleisch sowie Grundnahrungsmittel wie Kohlenhydrate und Fette gehören dazu. Abgerundet wird alles mit den passenden Gewürzen. Morgens könnt ihr euer Verdauungsfeuer mit einem Glas lauwarmen Ingwer- oder Zitronenwasser anregen.

Ayurveda: Pitta-Ernährung / Pitta-Ausgleich

Pitta steht für das Element Feuer. Pitta-Typen haben von Natur aus eine starke Verdauung und einen regen Appetit. Schwerere Mahlzeiten sind für sie kein Problem. Oft habt ihr als Pitta-Typ sogar das Problem, dass ihr euer Verdauungsfeuer besänftigen und im Zaum halten müsst. Außerdem werden Pitta-Typen schnell etwas ungeduldig und reizbar, wenn sie länger auf eine Mahlzeit warten müssen. Durch ein Übermaß an Hitze und Säure steigt Pitta an. Viel Rohkost und kalte Speisen helfen dabei, das Agni im Zaum zu halten.

Was ihr als Pitta-Typ nicht essen solltet, sind besonders ölige, scharfe und saure Lebensmittel.

Diese Lebensmittel kommen auf euren Pitta-Speiseplan:

  • Obst wie Äpfel, Avocados, Kokosnüsse, Feigen, Melonen, Birnen, Pflaumen, Granatäpfel und Mangos,
  • Gemüse wie Spargel, Kohl, Gurke, Blumenkohl, Sellerie, Brechbohnen, Salat, Erbsen, Petersilie, Kartoffeln, Zucchini, Sprossen, Kresse oder Chicorée,
  • Pasta, Gerste, Hafer (gekocht), Basmati- oder weißer Reis,
  • Zimt, Koriander, Fenchel, Kurkuma, Kardamom und Dill.

Ayurveda: Kapha-Ernährung / Kapha-Ausgleich

Bei Kapha treffen die Elemente Erde und Wasser aufeinander. Als Kapha-Typen neigt ihr dazu, einen ruhigen, aber sehr stetigen Appetit zu haben. Die Verdauung arbeitet eher etwas langsam. Kapha-Doshas haben oft mit Gewichtszunahme zu kämpfen, da sie sehr gerne und am liebsten süße Speisen essen, ihre Verdauung dafür jedoch zu langsam arbeitet.

Auch eine Kapha-Störung zeigt sich durch einen langsamen Stoffwechsel und ein Gefühl der allgemeinen Antriebslosigkeit. Kapha-Typen sollten daher wirklich auf ihren Körper hören und nur dann essen, wenn sie Hunger haben. Dabei sollte auch auf die Menge der Portionen geachtet werden. Sind Kapha-Menschen traurig oder gestresst, verarbeiten sie dies oft mit Essen. Das Frühstück könnt ihr als Kapha-Typ getrost weglassen oder mit einem fruchtigen Smoothie ersetzen. Allgemein sind scharfe und gut gewürzte, trockene und entwässernde Speisen gut.

Diese Lebensmittel kommen auf euren Kapha-Speiseplan

  • Früchte wie Äpfel, Beeren, Kirschen, Mangos, Pfirsiche, Birnen, Rosinen,
  • würziges und bitteres Gemüse wie Rote Beete, Kohl, Karotte, Blumenkohl, Sellerie, Aubergine, Knoblauch, Salat, Pilze, Zwiebeln, Petersilie, Erbsen, Rettich, Spinat, Sprossen, Fenchel, Rosenkohl,
  • Gerste, Mais, Hirse, Hafer, Basmati-Reis (kleine Mengen),
  • Stoffwechsel anregende Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Kardamom, Knoblauch, Chili oder Curry.
Frisches Gemüse bildet den Hauptbestandteil der ayurvedischen Ernährung. © Shutterstock, Sakura Image Inc
Frisches Gemüse bildet den Hauptbestandteil der ayurvedischen Ernährung. © Shutterstock, Sakura Image Inc

Ayurveda: Vata-Ernährung / Vata-Ausgleich

Vata steht für das Element Luft. Vata-Typen frieren leicht und haben eine empfindliche Verdauung. Für sie sind feste Gewohnheiten besonders wichtig. Da solltet ihr auch bei der Ernährung keine Ausnahme machen. Ein erhöhtes Vata-Dosha macht sich häufig in Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche, Kälteempfinden und Erschöpfung bemerkbar. Vata-Typen sollten unbedingt versuchen, zu festen Zeiten zu essen und sich dabei nicht ablenken zu lassen. Warme Suppen, Eintöpfe oder Aufläufe sind perfekt für euch als luftigen Vata-Typen. Rohes Obst und Gemüse sind für Vata-Typen nur sehr schwer verdaulich und sollten deshalb nur in kleinen Mengen verzehrt werden.

Diese Lebensmittel kommen auf euren Vata-Speiseplan

  • süße Früchte wie Bananen, Kokosnüsse, Äpfel, Feigen, Grapefruits, Trauben, Mangos, Melonen, Orangen, Papayas, Pfirsiche, Ananas, Pflaumen, Beeren, Kirschen, Aprikosen oder Avocados, 
  • gekochtes Gemüse wie Spargel, Rote Beete, Karotte, Süßkartoffel, Rettich, Zucchini, Spinat (in geringen Mengen), Sprossen (in geringen Mengen), Tomaten (in geringen Mengen), Sellerie, Knoblauch, Zwiebel (nur gedämpft), 
  • Hafer (gekocht), brauner Reis, Weizen, 
  • Sesamöl, Hanfsamenöl, Olivenöl, Kokosöl, 
  • Zimt, Steinsalz, Safran, Kreuzkümmel, Koriandersamen, Ingwer, Fenchel, Senfkörner, Lorbeerblätter, Vanille und Anis. 
Die Kombination von frischem Obst mit Milchprodukten sollte in der ayurvedischen Ernährung vermieden werden. © Shutterstock, Kayo
Die Kombination von frischem Obst mit Milchprodukten sollte in der ayurvedischen Ernährung vermieden werden. © Shutterstock, Kayo

Welche Lebensmittel sollten vermieden werden?

Grundsätzlich gibt es im Ayurveda keine schlechten und guten Lebensmittel. Nur passende und unpassende. Unpassende Lebensmittel, wie zum Beispiel Alkohol, sollten deshalb nur in kleinen Mengen und ganz individuell verzehrt werden. Allgemein sollte auch auf raffinierten Zucker möglichst verzichtet und stattdessen lieber auf natürliche Alternativen, wie Honig oder Ahornsirup, zurückgegriffen werden.

Außerdem gibt es einige Lebensmittelkombinationen, die laut Ayurveda ungünstig sind. Diese sind:

  • Obst mit Milchprodukten, 
  • rohes Obst mit Getreideprodukten, 
  • Milchprodukte mit Fleisch und Fisch, 
  • Rohes Obst mit rohem Gemüse, 
  • Eier mit Milch, Joghurt, Melone, Käse, Früchten und Kartoffel zu kombinieren, 
  • kalte Getränke oder Eis zu warmen Speisen. 

Ayurveda mit ahrenshoop.travel kennenlernen

Ihr wollt noch mehr über die ayurvedische Lehre erfahren und selbst die entspannenden und reinigenden Massagen erleben? Dann seid ihr bei uns in Ahrenshoop genau richtig. Im THE GRAND SPA habt ihr die Möglichkeit, verschiedene ayurvedische Behandlungen auszuprobieren. Unser Ayurveda-Therapeut Rui nimmt sich viel Zeit, um euch zu beraten und bei besonderen Beschwerden zu helfen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Shirodhara-Behandlung für eine intensive Tiefenentspannung oder einer Kräuterstempelmassage, um eure Selbstheilungskräfte zu aktivieren? Natürlich dürfen auch Ayurveda-Massagen wie die kleine und große Abhyanga nicht fehlen.

Zum Frühstück könnt ihr bei uns ein wenig ayurvedische Kost probieren. Unser hausgemachtes ayurvedisches Granola, welches ihr beim Frühstücksbuffet findet, könnt ihr auch gleich im ahrenshoop.travel-Shop für zu Hause bestellen. Wir freuen uns auf euch!

Beitragsbild: © Shutterstock, Anna_Pustynnikova

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