170 Jahre Adventskranz Adventskranz: Warum uns alle Jahre wieder ein Licht aufgeht

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – und das schon ganz schön lange! Hättet ihr gedacht, dass es den Adventskranz bereits seit über 170 Jahren gibt? Grund genug, uns diese schöne Tradition einmal ein wenig genauer anzusehen.

Na, seid ihr schon so richtig in Weihnachtsstimmung? Spätestens wenn die Adventszeit beginnt, es auf den Weihnachtsmärkten nach Mutzen und Glühwein duftet und die Straßen weihnachtlich geschmückt werden, freuen wir uns auf das besinnliche Fest. Apropos Weihnachtsdeko: Der Adventskranz ist schon seit über 170 Jahren ein fester Bestandteil in der Adventszeit. Wie wäre es, in diesem Jahr euren eigenen DIY-Adventskranz zu gestalten? So bringt ihr eine persönliche Note in eure Weihnachtsdekoration. Auch in unseren ahrenshoop.travel-Hotels ist die traditionelle Weihnachtsdekoration nicht wegzudenken.

In der Lobby des THE GRAND Ahrenshoop gibt es wunderschöne Weihnachtsdeko zu bestaunen. Vor allem der riesige Adventskranz ist ein echter Hingucker. © Max Framke
In der Lobby des THE GRAND Ahrenshoop gibt es wunderschöne Weihnachtsdeko zu bestaunen. Vor allem der riesige Adventskranz ist ein echter Hingucker. © Max Framke

Weihnachtszauber im THE GRAND Ahrenshoop

Im THE GRAND Ahrenshoop wird jedes Jahr ein selbstgemachter Adventskranz aufgehängt. Hausdame und Floristin Carolin sorgt mit ihrer hübschen Kreation für eine Extraportion Weihnachtsstimmung in der Lobby des Hotels. Für den imposanten Kranz, der einen Durchmesser von circa 2,5 Meter hat, wird 80 Kilogramm Nobilistanne verwendet.

Der Kranz wird auf Malerböcken gesteckt, gedreht und dann an den Flaschenzug in der Lobby gehängt. In Griffhöhe wird der Adventskranz mit Tillandsie und 114 Kugeln dekoriert. Danach wird er ganz nach oben gezogen. Von diesem Blickwinkel aus kann Carolin nun sehen, wo eventuell doch noch eine Kugel fehlt und den letzten Feinschliff – nun in luftiger Höhe – vornehmen.

Wer hat den Adventskranz erfunden?

Doch fangen wir noch mal ganz vorne an. Wie kam es eigentlich zu der Weihnachtsdekoration und wer hat diese vor über 170 Jahren erfunden?

Es war der Hamburger Johann Hinrich Wichern, der 1839 den Adventskranz bei uns in Norddeutschland einführte. Wichern war ein Erzieher, evangelisch-lutherischer Theologe und begründete die Evangelische Diakonie. Mit dem Entzünden der Kerzen auf dem Adventskranz wollte er den Kindern eines Waisenhauses veranschaulichen, wie lange es noch bis Weihnachten dauern würde – und so wurde die schöne Tradition geboren. Zunächst wurden die Adventskränze jedoch ausschließlich in den evangelischen Kirchen entzündet. Es dauerte fast 100 Jahre, bis Adventskränze im Jahr 1925 das erste Mal in einer katholischen Kirche aufgehängt wurden.

Seit 170 Jahre gibt es die Tradition des Adventskranzes bereits. Doch für uns ist dieser Brauch noch lange nicht eingestaubt, denn jedes Jahr gibt es neue Dekotrends für die Adventszeit. © Shutterstock; llaszlo
Seit 170 Jahren gibt es die Tradition des Adventskranzes bereits. Doch für uns ist dieser Brauch noch lange nicht eingestaubt, denn jedes Jahr gibt es neue Dekotrends für die Adventszeit. © Shutterstock; llaszlo

Wie sah der ursprüngliche Adventskranz aus?

Der von Johann Hinrich Wichern eingeführte Adventskranz wird in Anlehnung an seinen Erfinder auch Wichernkranz genannt. Damals bestand der Kranz aus einem Wagenrad, das von zwanzig kleinen, roten und vier großen weißen Kerzen geschmückt wurde. Ab dem ersten Advent bis zum Heiligabend wurde jeden Tag eine Kerze angezündet. Dabei wurden die großen Kerzen nur an den Adventssonntagen angezündet und die kleinen an den Werktagen. Bei dem Wichernkranz ist die Anzahl der kleinen Kerzen unterschiedlich, da der erste Advent in jedem Jahr an einem anderen Datum beginnt.

Aus dem Wichernkranz entwickelte sich im Laufe der Zeit der Adventskranz mit vier roten Kerzen und Tannenzweigen, der wahrscheinlich auch auf eurem Wohnzimmertisch steht. Tannengrün wird übrigens bereits seit dem Jahr 1860 bei der Anfertigung von Adventskränzen verwendet. Auch wenn der Kranz mit vier Kerzen heutzutage der am weitesten verbreitete ist, ist auch der Wichernkranz noch zu finden – und das sogar an sehr prominenten Orten wie dem Deutschen Bundestag, dem Kieler Landtag und dem Hamburger Rathaus. 

Gibt es hinter dem Adventskranz eine Symbolik?

Die Symbolik des Adventskranzes kann auf verschiedene Art und Weise ausgelegt werden. Die wohl ursprünglichste Bedeutung ist, dass das Kerzenlicht die Freude und Erwartung auf die Geburt Jesu Christi darstellt. Diese wird im Christentum auch das “Licht der Welt” genannt.

Tannengrün, vier rote Kerzen und winterliche Dekoration: So kennen wir den typischen Adventskranz. © Shutterstock; VanReeel
Tannengrün, vier rote Kerzen und winterliche Dekoration: So kennen wir den typischen Adventskranz. © Shutterstock; VanReeel

Auch der Kreisform, den Farben der Kerzen und dem Tannengrün werden verschiedene Bedeutungen zugeschrieben. So kann der Kranz als Symbol für die Erde und die Himmelsrichtungen gedeutet werden. Außerdem symbolisiert die Kreisform die Ewigkeit und kann so mit dem ewigen Leben Jesu Christi nach seiner Auferstehung in Verbindung gebracht werden. Die Farbe Grün symbolisiert Hoffnung und das Leben.

Warum sind auf dem Adventskranz meist rote Kerzen?

Gehört ihr auch zu denjenigen, die die traditionellen roten Kerzen am liebsten mögen? Die Farbe Rot ist allgemein das Symbol für Liebe. Im Fall der Adventskerzen steht es außerdem für das Licht, das Jesus Christus zu den Menschen brachte. Abweichend davon gibt es auch Kränze, die von violetten Kerzen geschmückt werden.

Die Wahl dieser Kerzen entspricht der ursprünglichen Adventstradition genau genommen auch eher als die Verwendung von roten Kerzen. Das liegt daran, dass die Zeit vor Weihnachten, vergleichbar mit der Fastenzeit vor dem Osterfest, früher als Zeit galt, in der Buße getan wurde. Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche ordnen der Bußezeit die Farbe Violett zu.

Neben einem klassischen Adventskranz darf in der Weihnachtszeit auch ein traditioneller Adventsstollen nicht fehlen. © Shutterstock; TanaDobush
Neben einem klassischen Adventskranz darf in der Weihnachtszeit auch ein traditioneller Adventsstollen nicht fehlen. © Shutterstock; TanaDobush

Gibt es den Adventskranz nur bei uns in Deutschland?

Auch wenn die Tradition des Adventskranzes bei uns in Norddeutschland entstanden ist, geht sie mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus. Im katholischen Teil Irlands sind die Adventskränze fester Bestandteil der vorweihnachtlich geschmückten Kirchen. Hier werden drei violette, eine rosafarbene und eine zusätzliche fünfte Kerze verwendet, die weiß ist. Letztere wird in der Mitte des Adventskranzes platziert und erst am Heiligabend entzündet.

Auch in Norwegen findet man Adventskränze, die allerdings ausschließlich von violetten Kerzen geschmückt werden. Im Nachbarland Schweden werden drei violette und eine weiße Kerze angezündet. Insgesamt ist die Adventskranztradition in vielen europäischen Ländern vertreten – und das in den verschiedensten Farb- und Dekorationsvarianten.

Welche Lichterbräuche gibt es noch in der Adventszeit?

Neben dem Adventskranz gibt es noch andere vorweihnachtliche Traditionen, die ein wenig Licht in die dunkle, ungemütliche Jahreszeit bringen. Eine davon ist das Luciafest, das vorrangig in Schweden, aber auch dem restlichen Teil Skandinaviens gefeiert wird. Auch im Norden Deutschland erfreut sich das Luciafest vielerorts schon großer Beliebtheit. Das Lichterfest wird zum Gedenken an die heilige Lucia jedes Jahr am 13. Dezember gefeiert.

In Skandinavien findet das Luciafest jedes Jahr am 13. Dezember statt. Vor allem in Schweden sind die dazugehörigen Feierlichkeiten äußerst beliebt und für viele nicht nur der Beginn, sondern auch der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. © Shutterstock; bzzup
In Skandinavien findet das Luciafest jedes Jahr am 13. Dezember statt. Vor allem in Schweden sind die dazugehörigen Feierlichkeiten äußerst beliebt und für viele nicht nur der Beginn, sondern auch der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. © Shutterstock; bzzup

Heutzutage hat das Fest keine vorrangig kirchliche Bedeutung mehr. Beim Luciafest werden traditionelle Lieder gesungen und es gibt Safrangebäck, das in Schweden „lussekatter“ heißt. Die Sängerinnen tragen weiße Gewänder, ein rotes Band um die Taille und Kerzen in der Hand. Das Besondere: Neben den Sängerinnen wird auch jedes Jahr eine Lucia auserkoren, die einen brennenden Kerzenkranz auf dem Kopf trägt.

Do-it-yourself – gestaltet euren eigenen Adventskranz für eine festliche Weihnachtsstimmung!

Die Vorweihnachtszeit klopft an die Tür und bringt die ideale Gelegenheit mit sich, euer Zuhause in festliche Stimmung zu tauchen! Was könnte da besser geeignet sein als ein DIY-Adventskranz, der nicht nur euren Raum verschönert, sondern auch eurer Kreativität freien lauf lässt? Gemeinsam mit der Blütenmeisterei in Ribnitz-Damgarten haben wir ein tolles DIY-Projekt für euch zusammengestellt! Bleibt dran und entdeckt, wie ihr ganz einfach euren eigenen Adventskranz gestalten könnt!

Um euren Kranz zum Strahlen zu bringen, benötigt ihr folgende Materialien:

Einkaufsliste

  • 1 Nasssteckkranz 30cm Durchmesser
  • 4 Kerzenhalterungen zum stecken
  • 4 Rosa farbene extralange Spitzkerzen
  • Dekoelemente wie beispielsweise Spiegelbeeren in rose als kleine Glanzpunkte
  • Steckdraht
  • Heißklebepistole
  • Zahnstocher
  • Rosenschere, Schere

Naturmaterialien

  • Cupressus Arizonica
  • verschiedene Eukalyptussorten (Cinerea, Nicholii und Früchte)
  • verschiedene Zapfen (Lärche, Tanne, Kiefer)
  • Hagebutte
  • Wilde oder echte Clematis (Waldrebe)
  • als kleine Besonderheit verschiedene Escheverien
  • Zieräpfel
  • Walnüsse

Und so geht’s:

Nun liegt es an euch, kreativ zu werden! Ein DIY-Adventskranz ist nicht nur ein schöner Blickfang, sondern auch eine tolle Möglichkeit, die Vorweihnachtszeit bewusst zu genießen. Lasst eurer Fantasie freien Lauf und gestaltet einen Kranz, der eure persönliche Handschrift trägt. Viel Freude beim Basteln und eine frohe, festliche Zeit!

Adventszeit in Ahrenshoop

Für den Fall, dass euch der Vorweihnachtstrubel ein bisschen zu viel werden sollte, haben wir einen ganz heißen Tipp für euch: Wie wäre es mit einer Auszeit bei uns an der Ostsee? Mecklenburg-Vorpommern gehört zwar zu den beliebtesten innerdeutschen Reisezielen, aber zu dieser Jahreszeit habt ihr die malerische Ostseeküste fast ganz für euch allein. Nehmt euch die Zeit, um einfach einmal tief durchzuatmen und euch bei ausgiebigen Wellnesseinheiten zu entspannen. Wie ihr die Festlichkeiten auch verbringt: Wir wünschen euch eine schöne, besinnliche Adventszeit!

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