Eine Robbe zum Verlieben Unser Highlight: Kegelrobben auf dem Darß!

Die Kegelrobbe ist zurück! Immer häufiger finden wir sie auf unserer wunderschönen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Doch wieso ist die Beobachtung einer Robbe so besonders? Wir verraten dir, was es mit der großen Robbe auf sich hat.

Habt ihr schon mal eine Robbe in freier Wildbahn gesehen? Auf dem Darß ist das jetzt möglich. Die Robbe hat nach langer Zeit wieder einen Weg zurück zum Darß gefunden. Doch welche Eigenschaften hat die Robbe eigentlich? Was müsst ihr beachten, wenn ihr eine Robbe entdeckt habt? Und wie erkennt ihr die Art der Robbe? Das und mehr erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Welche Robbenarten gibt es an der Ostsee?

An der Ostsee könnt ihr drei Robbenarten entdecken: die Ringelrobbe, den Seehund und die Kegelrobbe. Die Ringelrobbe findet sich im Finnischen und Bottnischen Meerbusen der Ostsee und kommt eher nicht an die deutsche Küste. Auch der Seehund lebt an den ausländischen Küsten der dänischen Inseln und vor Südschweden. Doch ab und zu verschwimmt sich auch mal ein Seehund und gönnt sich an den Stränden zwischen Wismar und Warnemünde eine kleine Verschnaufpause.

Kegelrobben tauchen jedoch immer häufiger an der deutschen Ostseeküste auf. Man kann sie an den Vorpommerschen Ostsee­küsten, den Stränden von Usedom und Rügen sowie am Greifswalder Bodden entdecken.

Welche könnt ihr auf dem Darß sehen?

Auf dem Darß könnt ihr vor allem Jungtiere der Kegelrobben sehen. Ein beliebter Rastplatz der Robben befindet sich am Prerowstrom. Das Robbenbaby kommt an die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, um sich seine Hörner abzustoßen. Das meinen wir jedoch nicht wortwörtlich. Die Jungtiere sammeln in fremden Gewässern und Stränden nämlich Lebenserfahrung, die sie für die weitere Entwicklung vorbereiten und schützen soll.

Da die Boddengewässer am Darß viel leckeres Futter, also Fische, für die Kegelrobben zu bieten haben, findet man auch immer mehr erwachsene Kegelrobben am Darß.

Vor allem die Jungtiere können am Darß beobachtet werden. © Shutterstock, David Osborn
Die verschiedenen Robbenarten lassen sich am Aussehen erkennen. © Shutterstock, David Osborn

Woran erkennt ihr Kegelrobben?

Kegelrobben haben eine kegelförmige Kopfform sowie kegelförmige Zähne. Die charakteristische Form erklärt demnach auch die Namensgebung dieser Robbenart. Die Kegelrobbe ist auf keinen Fall ein kleines Tier. Eine große Robbe kann bis zu 310 Kilogramm wiegen und eine Länge von bis zu 2,50 Meter erreichen. Damit ist die Kegelrobbe das größte Raubtier Deutschlands. Die Weibchen sind jedoch etwas kleiner als die männlichen Kegelrobben. Sie wiegen ungefähr 190 Kilogramm und haben eine Länge von 1,90 Meter. Das Fell der Kegelrobben hat bei Männchen eine graue Farbe und ist hell gefleckt, Weibchen haben ein helles Fell mit dunklen Flecken.

Die Kegelrobben gehören zu den Hundsrobben. Sie haben kleine Vorderflossen und keine sichtbaren Ohrmuscheln. Die Hinterflosse wird zum Schwimmen genutzt, wodurch sie im Wasser blitzschnell werden können. An Land hingegen wirken sie eher schwerfällig. Außerdem kann die Robbe bis zu 25 Jahre alt werden, da sie in der Ostsee keine natürlichen Feinde hat. Einfach eine Robbe zum Verlieben, wie wir finden.

Wann bekommen Robben ihre Jungen?

Die Robbenbabys kommen mitten im Winter zur Welt. Und zwar viele hundert Kilometer entfernt in der östlichen Ostsee. Doch seit 2018 gibt es Anzeichen dafür, dass die Kegelrobben auch zu uns zurückkehren, um ihre Jungen zu bekommen. Nach einer Tragzeit von elf Monaten bringen die Robben fast jedes Jahr ein Junges zur Welt.

Im ersten Monat haben die Jungtiere ein weißes, langes Fell, wodurch sie nicht in der Lage sind zu schwimmen. Erst nach dem Fellwechsel, etwa vier Wochen später, können die Babyrobben sich ins Wasser begeben und davonschwimmen. Deshalb ist der Ort der Geburt sehr wichtig und muss über ausreichend Ruheplätze verfügen.

Es gibt einige Aspekte, die ihr bei einer Robbensichtung beachten müsst. © Shutterstock, Menno Schaefer
Verhaltet euch so ruhig wie möglich, wenn ihr eine Kegelrobbe entdeckt. © Shutterstock, Menno Schaefer

So verhaltet ihr euch, wenn ihr eine Robbe seht

Natürlich ist eine Robbe zu sehen, ein echtes Spektakel. Besonders Kinder sind dann sicher sehr aufgeregt und glücklich. Dennoch gibt es einiges zu beachten, wenn ihr eine Kegelrobbe auf Fischland-Darß-Zingst entdecken solltet. Und das nicht nur zu eurem eigenen Schutz, sondern auch zum Schutz der Robben. Die folgenden Punkte solltet ihr im Hinterkopf haben:

  • Abstand halten:
    Robben brauchen ihre Ruhe und wollen nicht gestört werden. Auch wenn es toll ist, sie zu sehen, sollte ein Schnappschuss aus der Ferne für eine schöne Erinnerung ausreichend sein. Am besten ist ein Abstand von etwa 100 Metern.
  • Nicht berühren oder abwerfen:
    Auch wenn die süßen Robben zum Kuscheln einladen, solltet ihr sie auf gar keinen Fall anfassen, auch zu eurer eigenen Sicherheit. Auch das Abwerfen mit Steinen, um eine Reaktion zu provozieren, ist verboten. Ob Robben wirklich gefährlich sind, verraten wir euch später im Beitrag.
  • Nicht füttern:
    Die Robben ernähren sich hauptsächlich von Fisch. Es ist nicht nötig und auch nicht erlaubt, sie mit Brot oder Ähnlichem zu füttern. Damit würdet ihr nämlich in die natürliche Umgebung der Kegelrobbe eingreifen.
  • Fluchtweg freihalten:
    Die Kegelrobben müssen immer einen freien Fluchtweg zum Wasser haben. Das heißt, ihr solltet nie zwischen Wasser und Robbe entlang gehen, sondern immer auf der Landseite. Haltet dabei immer den größtmöglichen Abstand ein.
  • Hunde anleinen:
    Hunde und Robben sind keine Spielkameraden. Das Zusammentreffen kann für beide gefährlich werden. Leint eure Hunde am besten an, um das zu vermeiden.
  • Ruhe bewahren:
    Hektik und Lautstärke können die Robben erschrecken. Versucht ruhig zu sein, wenn ihr sie beobachtet oder an ihnen vorbeigeht.
  • Robbensichtung melden:
    Es gibt verschiedene Rufnummern sowie Apps, in denen ihr die Sichtung einer Robbe melden könnt. Das ist vor allem wichtig, wenn ihr eine verletzte oder tote Robbe entdeckt.
Für die Robbe ist der Strand ein Erholungsort. © Shutterstock, Jenny Sturm
Die Robbenbabys können in den ersten Wochen nicht schwimmen. © Shutterstock, Jenny Sturm

Wieso liegen die Robben eigentlich am Strand?

Die Robben leben hauptsächlich im Wasser, doch wieso kommen sie eigentlich so oft an die Strände? Die Kegelrobben legen im Wasser bis zu 100 Kilometer am Tag zurück und tauchen bis zu 300 Meter weit in die Tiefe. Dabei erreichen sie Spitzengeschwindigkeiten von 35 km/h. Dann gehen sie noch auf Nahrungssuche und gebären Jungtiere. Also wir finden, das hört sich ziemlich anstrengend an. Grund genug, auch den Kegelrobben am Darß einen kleinen Erholungsurlaub zu gönnen. Dabei schlafen sie gerne auch mal zwei Tage durch.

Sind Robben gefährlich?

So süß die Robben auch sind, können sie für Menschen gefährlich werden. Sie wirken zwar an Land ziemlich schwerfällig und träge, was jedoch nur täuscht. Auch an Land können die Tiere sehr schnell werden und mit ihren scharfen Zähnen schwere Verletzungen verursachen. Umso wichtiger ist es, die Robben in Ruhe zu lassen. Haltet euch an unsere genannten Tipps und stellt euch nie zwischen eine Robbe und sein Junges, dann kann euch auch nichts passieren.

Es werden immer mehr Robben auf dem Darß beobachtet. © Shutterstock, Ondrej Prosicky
Die Kegelrobbe wurde schon vor vielen Jahren an der Ostsee gesichtet. © Shutterstock, Ondrej Prosicky

Seit wann gibt es die Kegelrobbe an der Ostsee?

Die Kegelrobbe an der Ostsee vorzufinden, ist nicht selbstverständlich. Bis 1920 wurden sie nämlich fast komplett ausgerottet. Sie ernähren sich hauptsächlich von Hering, den sie manchmal auch aus Fischernetzen rausholen. Dadurch verursachen sie einen großen Schaden für die Fischer, was zur Folge hatte, dass sie gejagt und verfolgt wurden. Seitdem gilt die Kegelrobbe in Deutschland als stark gefährdet und muss unter strengem Schutz beobachtet werden.

Erst seit den 1990er-Jahren herrscht ein Jagdverbot. Außerdem wurde ein Rückgang von Umweltgiften verzeichnet, wodurch die Kegelrobbe wieder mehr Lebensraum an der Ostsee hatte.

Mehr und mehr Kegelrobben werden seither an der deutschen Ostseeküste beobachtet. Vor allem in den Monaten April, Mai und Juni werden die meisten Robben gesichtet. Wie bereits erwähnt, wurden im Jahr 2018 wieder erste Geburten festgestellt. Die Hoffnung ist, dass sich die Kegelrobben wieder natürlich ausbreiten können und unter guten Lebensbedingungen weiterleben.

Robben beobachten in Ahrenshoop

Gerade zu dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Strandspaziergang in Ahrenshoop auf eine Kegelrobbe zu treffen, besonders hoch. Genießt den Blick auf die wunderschöne Ostsee am Strand oder vielleicht aus einem unserer Hotels und Restaurants. Noch mehr Aktivitäten findet ihr in diesem Beitrag. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Fahrradtour auf einem unserer Bambusräder? Oder entdeckt auf eurem Ausflug die unberührte Natur des Darßer Ortes.

Wir freuen uns auf euren Besuch!

Beitragsbild: © Shutterstock, davemhuntphotography

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