Farbenpracht an der Ostsee Ob Raps- oder Mohnblüte: Auf Fischland-Darß-Zingst wird es bunt!
Es gibt Dinge, die machen den Frühling erst zu dem, was er ist. Und dazu gehört auf jeden Fall die Farbenpracht der blühenden Pflanzen an der Ostsee. Seid ihr bereit, den Frühling in seiner schönsten Form zu erleben? Dann auf nach Fischland-Darß-Zingst!
- 02.05.2025
- ahrenshoop.travel-Team
Fluch und Segen zugleich. Während die einen inmitten der Blütezeit mehr Taschentücher als Blumen sammeln und die Augen wegen der Frühblüher anfangen zu tränen, gibt es für andere nichts Schöneres, als Raps und Mohn blühen zu sehen. Heute möchten wir euch zeigen, wie vielfältig und bunt diese Jahreszeit auf Fischland-Darß-Zingst ist – für Allergiker und Blütenliebhaber gleichermaßen.
Walking on Sunshine: Der Frühling ruft
„Der Frühling liegt in der Luft” ist mit Sicherheit ein Satz, den jeder von uns schon einmal gesagt oder zumindest gehört hat. Die Tage werden länger und die Temperaturen steigen langsam an. Es ist, als würde jemand das Licht anmachen – nach den grauen Wintermonaten wirkt plötzlich alles heller, leichter, lebendiger. Die Luft riecht anders, frischer, und die Vögel zwitschern altbekannte Töne. Heute soll es aber nicht um den Frühling an sich gehen, sondern um die bunte Blütenpracht, die uns dieser beschert. Und das ist besonders auf Fischland-Darß-Zingst ein wahres Spektakel. Also bleibt dran und begleitet uns in die Welt der Pflanzen!

Was ist eine Blüte?
Bunt und duftend. So würden wir die Blüte als Teil einer Pflanze wohl beschreiben. Doch in ihr steckt noch viel mehr! Für alle, die sich mit Pflanzen nicht ganz so gut auskennen, haben wir hier die Antwort. Denn Blüten dienen der Pflanze zur Fortpflanzung. Um andere Pflanzen zu bestäuben, gibt sie ihren Blütenstaub auf deren Blüten ab. Dieser feine Staub besteht aus winzigen Teilchen, die als Pollen bezeichnet werden. Wer jetzt schon niesen muss, erkennt: Diese feinen Partikel können sich weit verbreiten. Der Vorgang wird Bestäubung genannt und kann auf verschiedene Arten ablaufen – etwa durch Insekten oder durch den Wind, der die Pollen davonträgt.
Good to know: Oft werden lediglich die farbenfrohen, großen Blätter an der Spitze einer Pflanze als Blüte wahrgenommen. Dabei besteht eine vollständige Blüte aus mehreren Teilen, und zwar dem Blütenboden, den Kelch- und Kronblättern sowie den Staub- und Fruchtblättern.
Warum sind Blühwiesen so wichtig?
Blühwiesen, Streuwiesen, aber auch Zier-, Nutz- und Kulturpflanzen sind wahre Hotspots für die Natur. Wer genau hinschaut, wird schnell feststellen, dass sie wahre Lebensräume voller bunter Überraschungen sind. Denn diese bunten Blumenmeere sind nicht nur ein Fest für die Augen, sondern auch für die zahlreichen kleinen Wesen, die sich dort tummeln:
- Lebensraum für Insekten
Blühwiesen bieten zahlreichen Insektenarten, wie Wildbienen, Schmetterlingen und Käfern, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Viele dieser Insekten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und finden in artenreichen Wiesen die benötigten Ressourcen. Besonders Wild- und Honigbienen profitieren davon. Sie sammeln dort Nektar und Pollen, was nicht nur ihre Bestände sichert, sondern auch die Honigproduktion unterstützt. Mehr dazu in diesem Beitrag. - Förderung der Biodiversität
Durch die Vielfalt an Pflanzenarten in Blühwiesen entstehen komplexe Lebensgemeinschaften. Diese Vielfalt unterstützt nicht nur Insekten, sondern auch Vögel und kleine Säugetiere, die von den Pflanzen und Insekten als Nahrungsquelle profitieren. - Ökologische Dienstleistung
Artenreiche Wiesen tragen zur Bodenbildung bei, regulieren das Mikroklima und filtern Wasser. Sie sind somit nicht nur für die Tierwelt, sondern auch für den Menschen von großem Nutzen. - Überwinterungs- und Entwicklungsstätten
Blühwiesen dienen nicht nur im Frühling und Sommer als Lebensraum. Viele Insekten nutzen sie auch zur Überwinterung oder als Ort für ihre Larvenentwicklung. Daher ist eine langfristige Anlage solcher Flächen besonders wertvoll.

„Oh, der Raps ist ja schon da” – Welche Pflanzen blühen wann?
Urlaub auf Fischland-Darß-Zingst und noch keine Ahnung, welche Pflanzen wann blühen? Keine Sorge! Wir haben hier einige Pflanzenarten aufgelistet, die ihr hier im Frühling bestaunen könnt.
Rapsblüte
Wenn der Frühling naht, breitet sich sein goldgelbes Meer über die Felder aus und verleiht der Landschaft einen riesigen Farbtupfer. Na klar, die Rede ist von Raps! Die Blütezeit des Rapses beginnt meist im April und dauert etwa vier Wochen. Während dieser Zeit entfaltet sich die Pflanze nach und nach. Zuerst öffnen sich die unteren Blüten, danach folgen die oberen. Nach der Blüte beginnt der Raps, sein Erscheinungsbild zu verändern: Aus den Blüten entwickeln sich grüne Schoten, in denen die Rapskörner heranwachsen. Die Blätter verliert die Pflanze in dieser Phase, da sie ihre Energie nun auf die Reifung der Körner konzentriert.
Mohnblüte
Von Anfang bis Ende Juli zeigt sich der Mohn in seiner vollen Pracht – je nach Wetterlage und Standort dauert die Blüte etwa zwei bis vier Wochen. Besonders auffällig sind die zarten Blüten in Weiß, Lila oder kräftigem Rot, die sich über dem Grün der Felder abheben. Die Mohnpflanzen können dabei bis zu anderthalb Meter hoch werden. Ihre Blüten öffnen sich meist morgens und schließen sich am späten Nachmittag wieder, was den besonderen Reiz eines Besuchs in den frühen Tagesstunden ausmacht. Neben ihrer optischen Schönheit spielen Mohnfelder auch eine wichtige Rolle für Bienen und andere Insekten, die in dieser Zeit reichlich Nahrung finden.
Bekannt für die Mohnblüte ist die Ahrenshooper Steilküste, an dessen Feldern und Wiesen unzählige Blüten erstrahlen. Übrigens auch ein tolles Fotomotiv, also vergesst die Kamera oder das Smartphone nicht!
Sanddorn
Sanddorn gehört zu den stillen Stars der Küstenlandschaft – auch auf Fischland-Darß-Zingst. Seine Blütezeit beginnt bereits im Frühling, meist im April oder Mai. Die kleinen, gelblich-grünen Blüten sind zwar eher unscheinbar, doch sie markieren den Start für das, worauf viele hinfiebern: Die leuchtend orangen Beeren im Spätsommer. Ab Ende August bis in den Oktober hinein hängen sie wie kleine Sonnen an den Zweigen und bringen Farbe in Dünen, Hecken und Wege.
Neben seiner auffälligen Optik im Sommer hat der Sanddorn auch ökologisch einiges zu bieten: Er bietet Vögeln und Insekten wertvollen Lebensraum, gilt als echter Überlebenskünstler in sandigen Böden und hilft sogar dabei, Dünen zu stabilisieren. Falls ihr mehr darüber erfahren möchtet, bietet euch dieser Beitrag jede Menge wissenswerte Infos!
Obstblüte
Rosa-weiß blühend tauchen sie Ahrenshoop und Umgebung in ein wunderschönes Blütenmeer. Die Rede ist von der Obstblüte. Wenn Kirsch- und Apfelbäume ihre Knospen öffnen, verwandeln sie Felder, Wege und Dörfer in eine wunderschöne Farbenpracht. Kein Wunder, dass diese Zeit viele Künstlerinnen und Künstler zu neuen Werken inspiriert.
Den Auftakt macht die Kirschblüte, die Anfang bis Mitte April ihre zarten Blüten entfaltet. Wenige Wochen später – etwa von Ende April bis Mitte Mai – folgt die Apfelblüte und lässt die Region in voller Pracht erstrahlen.
Wo kann man die schönsten Blütenmeere entdecken?
Ihr wisst nun, welche Pflanzen besonders schön blühen, aber wo kann man diese denn nun beobachten? Wir können euch sagen: An der Ostsee gibt es tolle Orte, an denen die Natur im Frühling und Sommer ihr farbenfrohes Schauspiel zeigt – und Fischland-Darß-Zingst gehört ganz klar dazu.
Ob entlang der Deichwege bei Zingst, zwischen den Feldern bei Wustrow oder in den Dünen rund um Ahrenshoop – hier reihen sich bunte Blühstreifen, wilde Naturwiesen und leuchtende Rapsfelder aneinander wie auf einer Farbpalette. Auch ein Spaziergang durch den Darßer Ort oder ein Besuch im nahegelegenen Rhododendronpark lohnt sich. Dieser lässt sich übrigens wunderbar mit dem Fahrrad erreichen. Ebenso empfehlenswert: ein Abstecher zum naturbelassenen Weststrand. Mehr dazu gleich!
Je nach Jahreszeit könnt ihr die ersten zarten Blüten der Obstblüte bestaunen, im Mai den Duft der Rapsblüte genießen oder euch im Juli vom satten Rot der Mohnfelder verzaubern lassen. Und wer genau hinschaut, entdeckt unterwegs immer wieder kleine, oft übersehene Blüten, die den Spaziergang zu etwas ganz Besonderem machen.

Die schönsten Routen und Sehenswürdigkeiten zur Blütezeit
Ihr wollt euch selbst vom Frühlingszauber überzeugen? Dann nichts wie los – hier kommen unsere liebsten Spazierwege und Fahrradrouten samt Sehenswürdigkeiten. Auf die Blüte, fertig, los!
1. Weststrand erkunden
Wer sich für Natur pur begeistern kann, ist am Weststrand, eingebettet im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, genau richtig. Der Weststrand bietet einen Ort der Ruhe und Entspannung. Und wer mal so richtig hoch hinaus will, sollte unbedingt den historischen Leuchtturm Darßer Ort besuchen. Hier erwartet euch nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch eine atemberaubende Aussicht, die den Alltag vergessen lässt.
Gut zu wissen: Der Zugang zum Weststrand ist bewusst beschränkt, um seine natürliche Schönheit zu bewahren. Nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch den Darßer Urwald gelangt ihr zu diesem unberührten Flecken Erde.
2. Gemütliche Rundtour: Ostseebad Wustrow-Barnstorf
Diese Rundtour am Saaler Bodden ist wie gemacht für alle, die Natur nicht nur sehen, sondern erleben wollen. Der Weg schlängelt sich vorbei an ökologisch bewirtschafteten Feldern, über offene Wiesen – wo ihr mit Glück auch die bekannte Mohnblüte entdeckt – und durch stille Abschnitte mit weitem Blick bis hinüber ins kleine Dorf Saal.
Statt Asphalt unter den Füßen gibt’s hier meist natürliche Pfade. Und das Beste: Abgesehen vom ersten Stück in Barnstorf bleibt ihr fast durchgehend fern von Straßen und Motoren. Nur Wind, Vögel und das Rascheln der Felder begleiten euch – Natur pur, ohne Umleitung.
Und wenn ihr Lust auf ein wenig Kunstgeschichte habt, ist der Kunstpfad in Ahrenshoop vielleicht genau das Richtige für euch. Auf dem Weg dorthin kommt ihr außerdem an vielen blühenden Feldern vorbei.
3. Entlang des Prerower Stroms
Als Letztes haben wir die Strandrunde von Prerow für euch. Der Prerower Strom ist ein Wasserlauf, der sich vom Bodstedter Bodden aus bis in den Ort Prerow zieht. Dort weitet er sich zur Prerower Bucht hin aus und endet in einem breiten Abschnitt in der Nähe der Seebrücke. Auch dort gibt es einiges zu entdecken. Rund um den Prerower Inselhafen lädt ein abwechslungsreicher Spaziergang dazu ein, die Umgebung zu erkunden – inklusive einem Highlight am Ende: der längsten Seebrücke Deutschlands.

So schmeckt der Frühling – Essbare Blüten
Die Blütezeit bringt nicht nur etwas fürs Auge, sie schmeckt auch gut! Sobald die Natur in ihren schönsten Farben leuchtet, zeigen viele Blüten, dass sie mehr können als nur hübsch aussehen. Ob im Salat, auf dem Kuchen oder im Drink: Essbare Blüten bringen den Frühling auf den Teller!
Was die Rapsblüte so kann
Was man aus Raps so zaubern kann, liegt für viele wohl auf der Hand: Rapsöl! Dieses pflanzliche Öl ist besonders bekannt für seinen milden Geschmack und seine Vielseitigkeit. Doch was viele vielleicht nicht wissen ist, dass Rapsblüten tatsächlich essbar sind. Raps zählt nämlich zu den Kohlgewächsen und kann von Blatt bis Blüte verzehrt werden. Beispielsweise eignen sich Rapsblüten hervorragend zum Verzieren von Salaten oder auf Brot und Brötchen, probiert es doch mal aus!
Traum in Violett: die Lavendelblüte
Getrocknete Lavendelblüten geben euren Rezepten den letzten Schliff, könnte man sagen. Denn sowohl die Blätter als auch die Blüten sind essbar. Besonders gut machen sich Lavendelblüten in Desserts wie Keksen, Kuchen, Eis oder Crème brûlée, wo sie eine feine, florale Note setzen. Doch nicht nur die süße Küche profitiert: Auch in herzhaften Gerichten wie gebratenem Ziegenkäse, Lamm, Fisch oder Ofengemüse sorgt Lavendel für einen spannenden mediterranen Twist. Wer Lust auf etwas Besonderes hat, kann Lavendel sogar in selbstgemachtem Sirup, Kräuterbutter oder Limonade ausprobieren.
Wichtig: Weniger ist mehr! Dosiert Lavendel sparsam, damit der feine Geschmack nicht zu intensiv wird.
Ein Hauch Kindheit: das Gänseblümchen
Als Kind oftmals gepflückt und der Mama in die Hand gedrückt. Ihr wisst, was wir meinen? Genau, das Gänseblümchen! Wusstet ihr, dass man Gänseblümchen auch essen kann? Essbar sind sowohl die Blätter, Blüten, Stängel als auch die Knospen. Von April bis September findet ihr die kleinen Sonnengrüße meistens auch in euren Gärten. Ob zum Kandieren, in Kräuterquark, zu Salat, aufs Butterbrot oder ob ihr die Knospen wie Kapern einlegt, der Kreativität sind definitiv keine Grenzen gesetzt!
Wie ihr gerade erfahren habt, sind essbare Blüten nicht nur schön, sondern können auch richtig lecker sein. Wenn ihr noch nicht genug davon habt und wissen möchtet, was zum Beispiel im Löwenzahn steckt und wie man ihn in der Küche verwenden kann, dann schaut unbedingt in diesen Beitrag rein.
Ahrenshoop in voller Blüte
Na, seid ihr neugierig geworden und möchtet Raps- und Mohnblüten mal aus nächster Nähe erleben? Dann schaut im THE GRAND Ahrenshoop oder im STRANDHAUS Ahrenshoop vorbei. Hier lässt sich der Aufenthalt herrlich entspannt genießen – ideal als Ausgangspunkt für eure nächste Wander– oder vielleicht sogar Radtour durch Fischland-Darß-Zingst! Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Beitrag. Wer sich das Blütenmeer auch nach Hause holen möchte, findet hier außerdem ein paar schöne Ideen für Frühlingsdeko. Lasst euch nun von den Blühwiesen des Nordostens begeistern. Wir wünschen jedenfalls tolle Ausblicke und einen schönen Einstieg in die wärmere Jahreszeit!
Beitragsbild: © Adobe Stock, Karl