Kunstpfad Ahrenshoop Auf den Wegen der Künstler wandern

Seht Ahrenshoop aus den Augen der Künstler und begleitet uns auf eine Reise in die Vergangenheit. Auf dem Künstlerpfad erlebt ihr die Schönheit von Ahrenshoop und erfahrt, wieso so viele Künstler diesen Ort schätzen.

Ahrenshoop ist berühmt für seine vielen Künstler. Ob Malerei, Schriftstellerei oder Kunsthandwerk – bis heute ist die Kunst ein aktiver Begleiter des Dorfes. Ihr findet im gesamten Ort zahlreiche Erinnerungen an verschiedene Künstler und Werke, die in Ahrenshoop geschaffen worden sind. Im heutigen Kunstmuseum finden rund um das Thema Kunst verschiedene Veranstaltungen, Lesungen oder Ausstellungen statt. In ganz Ahrenshoop habt ihr die Möglichkeit, Kunst und Kultur zu genießen.

Das einzigartige Licht von Bodden und Ostsee

Warum lockte Ahrenshoop so viele Künstler an, fragt ihr euch? Einerseits wird es wohl das besondere Licht sein, welches ihr in Ahrenshoop vorfindet. Denn je nach Jahreszeit verändert sich hier die Farbe. Im Frühjahr scheint es bläulich, im Sommer goldgelb und im Herbst rot. Hinzu kommt die glitzernde Ostsee.

Neben den verschiedenen Lichtverhältnissen macht auch die wechselhafte Natur Ahrenshoop zu einem einzigartigen Flecken Erde. Hier findet ihr ein eindrucksvolles Wechselspiel von Steilufer und Dünenlandschaft, aber auch Wiesen, Wäldern und Windflüchtern. Dazu kommen noch das Meer und der Bodden. Zwischen all dem steht das Fischerdorf mit seinen gedeckten Häusern. Kein Wunder also, dass Künstler schon vor Jahrzehnten die Schönheit und Einzigartigkeit unseres Ostseebads verzauberte. Auch heute ist Ahrenshoop mit seiner fantastischen Lichtstimmung Inspiration für zahlreiche Künstler.

Der Wechsel der Natur mit den verschiedenen Farben und Lichtverhältnissen begeisterte schon früher zahlreiche Künstler. © Shutterstock, Majonit
Der Wechsel der Natur mit den verschiedenen Farben und Lichtverhältnissen begeisterte schon früher zahlreiche Künstler. © Shutterstock, Majonit

Die Künstlerkolonie Ahrenshoop

Im Zuge einer europäischen Bewegung, die in den 1830er-Jahren ihren Ausgangspunkt hatte, sehnten sich die Menschen nach künstlerischer Freiheit und einem naturnahen, einfachen Leben. Mitte des 19. Jahrhunderts zog es daher viele Künstler in die Provinz.

Paul Müller Kaempff

Paul Müller Kaempff gilt als der Begründer der Künstlerkolonie Ahrenshoop. Wer war aber der Künstler, der als Erstes die Schönheit und Unberührtheit von Ahrenshoop in einem Kunstwerk eingefangen hat? Der aus Oldenburg in Niedersachsen stammende Künstler lebte seit 1892 in Ahrenshoop. Zusammen mit dem Tiermaler Oskar Frenzel entdeckte er 1889 das idyllische Dorf Ahrenshoop auf Fischland-Darß-Zingst und ließ sich wenige Zeit später hier nieder. Paul Müller Kaempff war als Landschaftsmaler sehr erfolgreich und zählte Ende des 19. Jahrhunderts zu den fortschrittlichsten und bekanntesten Landschaftsmalern seiner Zeit. 1894 erbaute er die erste Malschule, das heutige Künstlerhaus Lukas.

Ahrenshoop entwickelte sich zu einem Ostseebad, welches durch die Anwesenheit zahlreicher Künstler geprägt wurde. Aus der Malerkolonie wurde ein Künstlerort mit ganz besonderer Ausstrahlung. 1909 wurde von Paul Müller Kaempf und Theobald Schorn das Ausstellungshaus Katen eröffnet. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Galerien in Norddeutschland.

Heute gehören zu der Künstlerkolonie mehrere Gebäude und Ausstellungen:

Zu den prominenten Künstlern der Kolonie gehörte später auch der Brücke-Maler Ernst Heckel sowie die Schriftstellerin Käthe Miethe als eine der bekanntesten Fischland-Darß-Zingst-Autorinnen, nach der 2007 auch die Ahrenshooper Bibliothek benannt wurde. Auch eine Berühmtheit ist Elisabeth von Eicken. Ihr könnt in den individuell eingerichteten Zimmern in ihrem ehemaligen Atelierhaus wohnen und dort den Künstlercharme besonders gut spüren.

Auf den Spuren der Kunst – der Kunstpfad Ahrenshoop

Seit März 2017 gibt es anlässlich zum 125-jährigen Jubiläum der Künstlerkolonie Ahrenshoop den Kunstpfad. Der Kunstpfad Ahrenshoop zeigt euch die Entstehungsorte von zehn verschiedenen Werken. Wer einen Teil der echten Gemälde sehen möchte, sollte unbedingt im Kunstmuseum von Ahrenshoop vorbeischauen. Der Pfad beginnt am Hohen Ufer, führt weiter entlang der Dorfstraße, über den alten Schifferfriedhof, vorbei am Boddenblick und schließlich bis zum Hafen Althagen.

An den einzelnen Stationen habt ihr die Möglichkeit, mehr über die Entstehung der Werke und die Künstler zu erfahren. Nebenbei führt euch der Weg quer durch Ahrenshoop und vorbei an wunderschönen Landschaften.

Die Kunst spielt auch heute noch eine große Rolle in Ahrenshoop. © Shutterstock, lcrms
Die Kunst spielt auch heute noch eine große Rolle in Ahrenshoop. © Shutterstock, lcrms

So entdeckt ihr die einzelnen Stationen

Wer etwas schneller unterwegs sein möchte, kann den Pfad auch mit dem Fahrrad zurücklegen und an den einzelnen Stationen eine kleine Pause machen. Unsere Bambus-Fahrräder, die ihr euch im THE GRAND und im SEEZEICHEN ausleihen könnt, sind dafür bestens geeignet. Einmal im Monat findet auch eine geführte Fahrradtour statt. Dort könnt ihr euch alle Details von einem Guide erklären lassen. Während eurer Tour kommt ihr an vielen Wahrzeichen von Ahrenshoop vorbei und lernt so den Ort auf einzigartige Weise kennen. Die einzelnen Etappen zeigen euch, was den jeweiligen Künstler zu dem Werk motiviert hat. So könnt ihr mit den Augen eines Künstlers auf Ahrenshoop blicken.

1. Hugo Jaeckel „Hohes Ufer”

Die erste Etappe des Kunstpfades ist das Kunstwerk “Hohes Ufer” von Hugo Jaeckel. Das Bild zeigt den damals noch unverbauten Blick über die Dünen zum Fischerdorf Ahrenshoop. In den Mittelpunkt gestellt, seht ihr die Steilküste.

2. Paul Müller Kaempff „Blick auf Ahrenshoop“

Die zweite Station spiegelt genau das wider, was Paul Müller Kaempff damals während seines Spaziergangs zusammen mit Oskar Frenzel sah. Ein bezauberndes Dorf mit gedeckten Dächern und ganz besonderen Lichtverhältnissen. Ein Bild voller Frieden und Einsamkeit. Dieser Anblick motivierte Kaempff dazu, sich in Ahrenshoop niederzulassen. Was denkt ihr, wenn ihr hier steht?

3. Hans Emil Oberländer „Dorfstraße Ahrenshoop“

Wie verzaubernd das ruhige Fischerdorf war, zeigt sich auch an der dritten Etappe des Kunstpfads. Das Bild “Dorfstraße von Ahrenshoop” zeigt eine sehr detaillierte Abbildung des Schulgebäudes des Dorfes.

4. Anna Gerresheim „Küste im Morgenlicht”

Auf dem Strandaufgang direkt hinter dem Hotel SEEZEICHEN befindet sich der Entstehungsort des vierten Gemäldes. An dieser Etappe habt ihr die Möglichkeit, einen herrlichen Blick zu genießen. Je nachdem, wann ihr eure Tour gestartet habt, scheint das Licht anders. Wenn ihr genau das sehen wollt, was die Künstlerin Anna Gerresheim 1910 zu dem Gemälde “Küste im Morgenlicht” inspiriert hat, müsst ihr zum Sonnenaufgang an diesem Punkt stehen. Allerdings ist der ruhige Blick über die Küste bis hin zur Ostsee zu jeder Stunde ein Erlebnis.

5. Friedrich Grebe „Am Waldesrand“

An der Küste vorbei, geht es nun weiter in Richtung Felder. An der fünften Station werdet ihr auf ein Gemälde von Friedrich Grebe aufmerksam gemacht. Dieser war eigentlich Tiermaler. Der Blick auf den Wald und das Gehölz motivierten ihn allerdings dazu, dieses Landschaftsbild zu malen.

Die Mühle in Ahrenshoop strahlt wunderschön zwischen den Feldern hervor. © Shutterstock, bluecrayola
Die Mühle in Ahrenshoop strahlt wunderschön zwischen den Feldern hervor. © Shutterstock, bluecrayola

6. Paul Müller Kaempff „Der alte Schifferfriedhof in den Dünen“

Dieser Ort war für den Künstler ganz besonders. Die Einsamkeit und Abgeschiedenheit des Schifferfriedhofs waren überwältigend und motivierten Kaempff zu diesem Bild. Auf diesem Friedhof steht heute die Schifferkirche von Ahrenshoop. Ihre besondere Architektur erinnert an ein Schiff, das mit dem Kiel nach oben liegt.

7. Carl Malchin „Boddenblick mit Mühle”

An Station sieben könnt ihr den herrlichen Boddenblick genießen. Hier ist auch das Kunstwerk von Carl Malchin “Boddenblick mit Mühle” entstanden. Die Mühle ist auch heute noch ein wunderschöner Anblick in der Natur.

8. Elisabeth von Eicken „Dornenhaus im winterlichen Tauschnee“

Dieses Kunstwerk ist im Winter um 1893 entstanden. Also ganz zur Anfangszeit der Künstlerkolonie in Ahrenshoop. Das Dornenhaus, was ihr an dieser Station seht, wurde um 1660 erbaut. Es ist seit jeher ein begehrtes Maler- und Fotomotiv. Seit 1998 beherbergt es die Töpferei von Friedemann Löber, der die traditionelle Fischlandkeramik herstellt.

9. Dora Koch Stetter „Das rote Haus in Althagen“

Die neunte Etappe erinnert an die Künstlerin Dora Koch Stetter, die in zweiter Generation die Künstlerkolonie prägte. Dieses Werk entstand 1911 während eines Sommeraufenthaltes. In diesem Bild setzte Dora Koch Stetter die Maltechniken von Vincent van Gogh um. Der Malstil, mit den leuchtenden Farben, macht dieses Bild so besonders.

10. Elisabeth von Eicken „Stille Stimmung an der Fulge”

Die letzte Etappe des Kunstpfads führt euch nach Althagen. Das Gemälde Stille Stimmung an der Fulge zeigt das damalige Dorfleben. Das Licht des sonnigen Tages lässt sich auch im Gemälde erkennen.

In Ahrenshoop den Künstlern auf der Spur

Der Kunstpfad führt euch zurück in eine Zeit, wo die Ursprünglichkeit und Einsamkeit des Ortes präsent war. Das kleine Fischerdorf von damals hat sich zu einem wunderschönen Urlaubsort entwickelt, der seine Bodenständigkeit und Einzigartigkeit beibehalten hat. Noch heute zieht es zahlreiche Künstler und Schriftsteller zu uns. Wenn ihr mehr über die Geschichte von Ahrenshoop erfahren wollt, können wir euch diesen Beitrag empfehlen.

Kommt auch ihr vorbei und genießt das besondere Licht und die zahlreichen inspirierenden Orte. In unserem Hotel THE GRAND Ahrenshoop könnt ihr auch schon beim morgendlichen Frühstück das Licht durch unsere Glasfront scheinen sehen. Lasst euch von der Natur und Kunst Ahrenshoops verzaubern. Wir freuen uns auf euren Besuch!

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