Ein winterliches Gewürz Eine Prise Zimt

Spätestens zur Weihnachtszeit ist dieses Gewürz mit seinem warmen und süßen Duft aus den Küchen nicht mehr wegzudenken. Aber auch zu allen anderen Jahreszeiten könnt ihr von den gesundheitlichen Vorteilen von Zimt profitieren.

Habt ihr gewusst, dass Zimt schon 3000 v. Chr. verwendet worden sein soll? In diesem Beitrag tauchen wir etwas tiefer in die Geschichte des weihnachtlichen Gewürzes, seine Wirkung auf den Körper und spannende internationale Gerichte ein. Übrigens: Beim Kauf dieses Gewürzes solltet ihr achtsam sein, denn Zimt ist nicht gleich Zimt – wusstet ihr das? Aber lest selbst.

Woher kommt Zimt?

Wusstet ihr, dass Zimt auch Kaneel genannt wird? Der Name kommt vom französischen “cannelle”, was so viel wie „Röhrchen” bedeutet und auf die Form des Zimts verweist.

Schon 3000 v. Chr. sollen die Menschen die Vorteile des Gewürzes gekannt haben. In China war Zimt, genauer gesagt der Cassia-Zimt, unter dem Namen Gui bekannt und man glaubte, dass er dem Menschen Unsterblichkeit verleihen kann. Es wurde viel mit Zimt gehandelt und er wurde bis in den Nahen Osten exportiert. In Sri Lanka, das damals noch Ceylon hieß, war eine andere Zimt-Art, der Ceylon-Zimt, verbreitet. In den Mittelmeerraum gelang das Gewürz über die Phönizier. Phönizien war die Bezeichnung für die Küstenlandschaft Syriens. Wie beliebt das Gewürz war, lässt sich anhand der vielen Mythen erschließen. Im alten Rom zum Beispiel, glaubte man, dass Zimt von Zimtvögeln stammte oder er auf dem Grund von Seen wüchse.

Im Mittelalter begannen die Araber verstärkt mit dem Zimt-Handel, was ihnen eine besondere Stellung gab. Zimt war teuer und begehrt. Da der Weg bis Mitteleuropa lang war und Gefahren barg, explodierten die Preise.

Im Jahr 1497 entdeckte der portugiesische Seefahrer Vasco da Garma den Ceylon-Zimt auf der Insel Ceylon und importierte ihn nach Europa. Das Gewürz zählte zu einem der teuersten und kostbarsten – so kostbar, dass er in Redensarten sogar als Synonym für Geld verwendet wurde. Zimt wurde erst mit Beginn der Kolonialzeit günstiger.

Ceylon-Zimt stammt zwar aus Sri Lanka, wird heute aber auch in anderen Ländern mit tropischem Klima, beispielsweise in Madagaskar, angebaut.

Je dünner die Rinde des Zimtbaums, desto besser die Qualität. © Adobe Stock, Alp Galip
Je dünner die Rinde des Zimtbaums, desto besser die Qualität. © Adobe Stock, Alp Galip

Wie wird Zimt eigentlich gewonnen?

Zimt wird in dicken Stücken aus der Rinde des chinesischen Zimtbaums, dem Zimtkassie oder des Ceylon-Zimtbaums gewonnen. Dafür wird die Rinde des Zimtbaums von den äußeren Schichten befreit. Wenn die Rinde dann trocknet, rollt sie sich von selbst an beiden Seiten zusammen. Das Aroma wird übrigens feiner und die Qualität besser, je dünner die Rinde geschnitten wird. Lasst uns etwas genauer über die Qualität sprechen. Hierfür müssen wir die beiden Zimt-Arten Cassia und Ceylon ganz genau unter die Lupe nehmen:

Welche der beiden Sorten ist nun die Bessere?

Generell können wir festhalten, dass Ceylon-Zimt der hochwertigere ist. Er wird auch als „echter Zimt” bezeichnet und ist wesentlich teurer als Cassia-Zimt. In der Industrie wird zur Herstellung des Zimts, den ihr in klassischen Gewürzdosen im Supermarkt findet, meist ein hoher Anteil an Cassia-Zimt verarbeitet. Schauen wir uns die Unterschiede mal an:

1. Herstellung

Wie Zimt hergestellt wird, haben wir bereits besprochen. Die Ceylon-Zimtrinde, aus der der Ceylon-Zimt gewonnen wird, ist kostbarer als die des Cassia-Zimts. Ceylon-Zimtstangen bestehen aus bis zu zehn dünnen, ineinandergeschobenen Innenrinden, die zu einer Stange gerollt sind.

Cassia-Zimtstangen bestehen aus einer dickeren Rindenschicht von älteren Stämmen.

Die Unterschiede der Zimtrinden wirken sich auch auf die Feinheit des Aromas aus.

2. Geschmack

Ceylon-Zimt ist aromatischer, edler und weniger scharf als Cassia-Zimt. Cassia dagegen hat einen eher kräftigen Geschmack und ist leicht süßlich. Das lässt sich auf die unterschiedliche Zusammensetzung der Aromastoffe Eugenol und Cumarin zurückführen.

3. Eugenol- und Cumarin-Gehalt

Ceylon-Zimt enthält eine größere Menge an Eugenol als Cassia-Zimt und eine geringe Menge an Cumarin. Zu hohe Mengen an Cumarin können gesundheitsschädlich wirken, weshalb Cassia schon in die Kritik geraten ist.

Auch Zimt in Form von Zimtöl kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. © Adobe Stock, Pixel-Shot
Auch Zimt in Form von Zimtöl kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. © Adobe Stock, Pixel-Shot

Ist Zimt gesund?

Diese Frage können wir mit „ja” beantworten. Es folgt aber direkt ein „Aber”, denn wie ihr nun bereits wisst, ist Zimt nicht gleich Zimt und zu hohe Mengen an Cumarin können schädliche Auswirkungen auf den Körper, insbesondere die Leber, haben. Deshalb gilt: Ceylon-Zimt, der nur wenig Cumarin enthält, kann ohne Bedenken in größeren Mengen aufgenommen werden. Cassia-Zimt sollte immer nur in Maßen konsumiert werden. Frauen sollten während der Schwangerschaft ganz auf Cassia-Zimt verzichten und nur den Ceylon-Zimt verwenden. Wenn ihr darauf achtet, seid ihr auf der sicheren Seite und könnt von der tollen Zimt-Wirkung profitieren. Denn davon hat Zimt so einige.

Zimt kann entzündungshemmend, antibakteriell und schleimlösend wirken, daher kann es sich lohnen, ihn bei Erkältungen, Bronchitis und Husten einzusetzen. Hier bietet sich ätherisches Zimtöl an: Einfach vier Tropfen des Öls mit 10 ml Oliven- oder Sesamöl mischen und einige Tropfen auf die Haut geben.

Auch bei Rheumabeschwerden und Kreuzschmerzen kann Zimt Linderung verschaffen und auch bei Magen-Darm-Beschwerden kann er durch seine krampflösenden Eigenschaften wohltuend wirken.

Sogar beim Abnehmen kann Zimt hilfreich sein. Zum einen, weil Zimt den Stoffwechsel ankurbelt und zum anderen, weil er den Blutzuckerspiegel senken kann und der Körper damit eher seine Fettreserven verbraucht. Selbstverständlich ist dafür generell eine gesunde Ernährung nötig – Zimt allein reicht natürlich nicht.

Wir verraten euch, wie Zimt-Gerichte international gekocht werden und geben euch Tipps von unserem Chef-Pâtissier mit.
Wir verraten euch, wie Zimtgerichte international gekocht werden und geben euch Tipps von unserem Chef-Pâtissier mit.

Zimtgerichte aus aller Welt

Zimt findet in so vielen Ländern der Welt für die verschiedensten Gerichte Anwendung – die wenigsten kennen wir hierzulande. Deshalb möchten wir euch zwei Zimtgerichte vorstellen, die ihr bestimmt noch nicht kennt und euch zusätzlich zwei ganz besondere Rezepte aus dem THE GRAND Ahrenshoop verraten.

Aletria

Bei Aletria handelt es sich um portugiesisches Nudelgericht mit Zimt. Dort ist es ein echter Klassiker und wird vor allem am Weihnachtsabend als Dessert gegessen. Der Hauptbestandteil des Gerichts sind eierhaltige Fadennudeln. Diese werden in Milch gekocht und mit Zitronenschale und Portwein aromatisiert. Eigelb sorgt dafür, dass die Masse stockt und wie ein Kuchen mit der Gabel gegessen werden kann. Andere Varianten verzichten darauf, sodass die Konsistenz am Ende eher der von Milchreis gleicht.

Creme Catalana

Die Creme Catalana ist eine Dessertcrème aus Spanien, genauer gesagt hat sie ihren Ursprung in Katalonien. Sie ähnelt auf den ersten Blick der Crème-Brulée aus Frankreich, ein entscheidender Unterschied trennt die beiden Gerichte aber voneinander: der Zimt natürlich. Der gibt der Creme Catalana nämlich seinen einzigartigen Geschmack. Außerdem wird sie mit Milch anstelle von Sahne zubereitet und mit Zitronenschale verfeinert. Übrigens geht der Name der Speise auf eine Legende zurück: Demnach gab es einen Priester, der keine Zeit hatte, darauf zu warten, dass sich die Creme abkühlt. Als er sich deshalb daran verbrannte, rief er: „Crema!”, was auf katalanisch „Es brennt!” bedeutet.

Unser Milchreis-Rezept könnt ihr ganz einfach zuhause nachkochen. © Adobe Stock, Quade
Unser Milchreis-Rezept könnt ihr ganz einfach zu Hause nachkochen. © Adobe Stock, Quade

Milchreis mit Zimt und Zucker: Exklusiv aus dem THE GRAND Ahrenshoop

Alles, was ihr für den wohl besten Zimtmilchreis der Ostsee braucht, sind:

  • 1100 g Milch,
  • 400 g Milchreis,
  • 100 g Zucker,
  • 5 g Vanillesirup (Tahiti-Vanille),
  • 50 g Zucker,
  • 30 g Bio-Ceylon-Zimt,
  • braunen Zucker.

Zubereitung:

  1. Zuerst verrührt ihr Milch, Zucker, Vanille und Milchreis und bringt das Ganze unter leichtem Rühren zum Kochen.
  2. Anschließend lasst ihr den Milchreis drei Minuten unter Rühren leicht kochen. Das ist wichtig, damit der Milchreis nicht anbrennt.
  3. Danach wird ein Deckel aufgelegt und der Milchreis muss für 50 Minuten ziehen
  4. Jetzt nur noch Zimt & Zucker vermengen und über den Milchreis streuen.

Unser köstliches Zimt-Crème-Brulée

Fürs Zimt-Crème-Brulée benötigt ihr:

  • 750 g Sahne,
  • 250 g Milch,
  • 80 g Zucker,
  • 260 g Eigelb,
  • 8 g Bio-Ceylon-Zimt,
  • braunen Zucker.

Zubereitung:

  1. Zuerst erhitzt ihr Sahne und Milch bis 70 Grad. Statement von Chef-Pâtissier Stefan Lösch aus dem THE GRAND Ahrenshoop: „Der Trick ist, Sahne und Milch nicht zum Kochen zu bringen und auf Schneebesen oder andere Rührgeräte zu verzichten. Der natürliche Belag auf dem Topfboden schützt die Die Sahne-Milch-Mischung. Wird gerührt, beschädigt dies den Belag, und die Mischung kann anbrennen.”
  2. Danach vermengt ihr Zucker, Eigelb und Zimt.
  3. Anschließend vermengt ihr 1/3 der Sahne-Milch mit dem Eigelb-Zucker-Zimt-Mix und gebt das Ganze zurück zum Sahne-Mix.
  4. Nun könnt ihr die Gesamtmasse durch ein Sieb ziehen.
  5. Jetzt müsst ihr die Masse nur noch bei 90 Grad je nach Ofen 40-45 im Kombidämpfer ziehen lassen.

Oder zu Hause im normalen Backofen:

  1. Den Ofen auf 90 Grad einstellen.
  2. Dann nehmt ihr ein leichtes Backblech und füllt heißes Wasser 2 cm hoch ein.
  3. Die abgefüllte Schale mit der Crème-Brulée-Masse setzt ihr nun in das Wasser.
  4. Das Ganze wird für mindestens eine Stunde bei 90 Grad gebacken.
  5. Jetzt kommt der Schütteltest: Bewegt die Schale etwas, um zu sehen, ob die Masse in der Mitte noch flüssig ist. Wenn das der Fall ist, backt sie nochmal 20 Minuten weiter.
  6. Nach dem Backen lasst ihr die Crème-Brulée etwas abkühlen, bestreut sie mit braunem Zucker und brennt sie mit einem Gasbrenner an.
Ein exklusiver Einblick in die THE GRAND Patisserie.

Zimt – ein Gewürz, das es in sich hat

Es ist an der Zeit, es sich wieder so richtig gemütlich zu machen. Eine Prise Zimt rundet die Gemütlichkeit noch einmal ab. Gönnt euch daher doch einfach mal wieder eine leckere Portion Milchreis mit Zimt & Zucker, weihnachtliche Zimtsterne oder klassische Zimtschnecken. Die gibt es übrigens auch bei uns im THE GRAND Ahrenshoop. Wer noch nicht genug von Zimt hat, sollte sich bei seinem nächsten Herbst– und Weihnachtsurlaub an der Ostsee auch unser köstliches Zimt-Brûlée nicht entgehen lassen. Feiert mit uns Weihnachten im THE GRAND Ahrenshoop oder im STRANDHAUS und lasst euch auch auf keinen Fall das gemütliche Wohnzimmerkonzert entgehen. Wir freuen uns auf euren Besuch!

Beitragsbild: © Adobe Stock, pilipphoto

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